Entwurf: Helga Lorenzen

 

Die Heimat 50/1979

Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen, Heiner Kaltenmeier

VORWORT

Liebe Leser!

50 Jahrgänge unserer Zeitschrift „Die Heimat“ sind eine stattliche Zahl! Der Verein für Heimatkunde ist stolz darauf und freut sich über das Erreichte. Die Schriftleitung steht bewußt in dieser langen Tradition und bemüht sich, „Die Heimat“ getreu der bleibenden Grundlinie, aber orientiert an den Bedürfnissen und Maßstäben unserer Zeit fortzuführen und auszubauen.
Es wäre reizvoll, die Geschichte der „Heimat“ seit 1921 nachzuzeichnen, doch ist dies im Rahmen eines Vorwortes nicht möglich. Lediglich der Name Rembert soll hier dankbar erwähnt werden, da er es war, der unseren Heften zunächst ihr unverwechselbares Gesicht gab und länger als jeder andere – nämlich von 1921 bis zur kriegsbedingten Unterbrechung 1941 und dann noch einmal von 1950 bis 1958 – die Schriftleitung in Händen hatte.

Der hier vorgelegte 50. Jahrgang ist der erste, für den eine aus drei Personen bestehende Schriftleitung verantwortlich zeichnet. Die Gründe dafür sind das innere und äußere Wachstum unserer Zeitschrift und die damit verbundene Überlastung eines einzigen Schriftleiters.

Der Band 1979 bringt wieder eine Fülle von Beiträgen aus den verschiedensten Sachgebieten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die mittelalterliche Archäologie. Des weiteren ist zum Krefelder Musikleben und der nationalsozialistischen Zeit beträchtlicher Raum gegeben worden. Die Notgeldscheine auf dem Umschlag verweisen nicht nur auf den entsprechenden Aufsatz im Inneren des Heftes. Sie schlagen auch die Brücke zurück zum Jahr 1921 – in dem der 25-Pfennig-Schein mit der bekannten Mundart-Inschrift herauskam -, lassen die „50″ des neuen Jahrgangs deutlich hervortreten und erinnern in ihren bildlichen Darstellungen an viele Themen der Ortsgeschichte.

Die Schriftleitung hofft, daß „Die Heimat“ auch in diesem Jahr wieder viele interessierte Leser finden wird. Sie dankt allen, die das Erscheinen ermöglicht haben: der Stadt Krefeld, dem Landschaftsverband Rheinland und dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz für die gewährten Zuschüsse, den Firmen, die durch Anzeigen oder Spenden das Werk unterstützten, der Druckerei van Acken und – nicht zuletzt allen, deren Artikel und Bilder in diesem Buch vereinigt sind.

Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen. Heiner Kaltenmeier

Grußwort

Der Verein für Heimatkunde e. V. Krefeld legt in diesem Jahr den 50. Jahrgang der von ihm herausgegebenen Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege „Die Heimat“ vor.
„Die Heimat“ hat sich in dem nahezu sechs Jahrzehnte umfassenden Zeitraum ihres Erscheinens einen hohen Rang als repräsentative Kulturzeitschrift erworben und ist aus dem kulturellen Leben unserer Stadt und ihrer niederrheinischen Umgebung nicht wegzudenken. „Die Heimat“ der Vergangenheit ist ein unschätzbarer Fundus, in dessen wohl-geordneten Jahrgängen zu fast jedem Thema etwas zu finden ist, das Bezug zu Krefeld und zum Niederrhein hat, sei es geschichtlicher, archäologischer, ethnologischer oder auch pflanzen- und tierkundlicher Art.

Heute ist „Die Heimat“ eine vielseitige Kulturzeitschrift, die sich nach wie vor geschichts-und heimatkundlichen Themen öffnet, aber auch den aktuellen Fragen unserer Tage Planung und Sanierung, Städtebau und Verkehr, Denkmalschutz und Erhaltung von Umwelt und Landschaft – ebenfalls breiten Raum gibt. Diese Verbreiterung der Basis sehe ich nicht als Gegensatz. „Die Heimat“ steht vielmehr in beiden Fällen zu ihrem Leitthema – ob es darum geht, die Heimat aus Vergangenheit und Gegenwart besser kennenzulernen oder sie durch aktive Beteiligung an den Entscheidungen von heute zu erhalten und durch kontinuierliche, sinn- und maßvolle Weiterentwicklung für die Probleme der Zukunft zu rüsten. Das eine ist ohne das andere kaum möglich, beide Themenkreise müssen sich sinnvoll ergänzen.

Dabei haben „Die Heimat“ und ihre Autoren sich den Sinn für größere Zusammenhänge bewahrt. Von der manchmal hektischen, von den Notwendigkeiten des Augenblicks bestimmten Diskussion der Tagesthemen losgelöst, doch immer engagiert und pointiert, bieten sie ein Forum für ernstzunehmende, meist von hoher sachlicher und persönlicher Kompetenz getragene Beiträge, die manchmal nachdenklich zu stimmen vermögen.

„Die Heimat“ ist in guter Krefelder Tradition ein Publikationsorgan, das aus freiwilliger und bürgerschaftlicher Initiative entstand und seine gute Entwicklung in der Hauptsache dem Idealismus der Mitglieder des Vereins und seiner Schriftleiter verdankt, die es in Vergangenheit und Gegenwart immer verstanden haben, qualifizierte und fachkundige Autoren in beträchtlicher Zahl zu finden. Besonders hoch ist es einzuschätzen, daß „Die Heimat“ zwar für jeden Zuschuß und jede Spende dankbar war, sich aber die notwendige Unabhängigkeit bewahrt hat, zu jedem Thema kritisch Stellung zu nehmen.

Zur Herausgabe des 50. Jahrganges der „Heimat“ spreche ich dem Verein für Heimatkunde e. V. Krefeld, auch im Namen des Rates, der Verwaltung und der Bürgerschaft unserer Stadt herzliche Glückwünsche aus, mit denen ich Dank und Anerkennung für die in der Vergangenheit geleistete Arbeit im Interesse unserer Stadt und seines niederrheinischen Umlandes verbinde. Dank und Anerkennung gelten insbesondere den Vorsitzenden des Vereins, den Schriftleitern und den zahlreichen Autoren, die „Die Heimat“ durch die Jahrzehnte getragen haben. Für die Zukunft wünsche ich viel Erfolg und weiterhin das verdiente Interesse der Öffentlichkeit.

Krefeld, im November 1979
Hansheinz Hauser MdB
Oberbürgermeister der Stadt Krefeld

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Inhaltsverzeichnis

Beiträge zur Geschichte • • Jochen Giesler 13 Die frühgeschichtlichen Siedlungen von Vennikel und Stratum • Theo Schultes 35 Die Linden vom Friedhof auf der Rheinstraße • Rudolf Besouw 49 Gottfried Buschbell - seine Erinnerungen an seine Schulzeit auf dem Gymnasium in Mönchengladbach 1885-1892 • Stefan Kronsbein 56 Eremitenquelle und Wallburg - ein ungeklärter Zusammenhang • Franz Heckmanns 77 Dr. Heinrich Roettsches • Jakob Hermes 87 Die Burse, das erste Kempener Gymnasium • Peter Beckers u. a. 92 Die Entwicklung der Krefelder NSDAP bis 1933 • Arthur Klein 109 Tersteegen in Moers • Uta Meyer u. a. 116 Entwicklung und Niedergang der ältesten Arbeitersiedlung in Krefeld • Guido Rotthoff 122 Linn im Rheinischen Städteatlas • Günter Jans 125 Auf der Suche nach einer neuen Heimat • Hans-Günther Mertens u. a. 179 Die Anfänge der nationalsozialistischen Herrschaft in Krefeld • Ludwig Blum 183 Die Eingemeindung von Fischeln • Ludwig Beck 189 Krefelder Familien • Wilhelm Toups 193 Auswanderer aus Krefeld und Umgebung • Franz Heckmanns 200 Blutsverwandtschaft und Schwägerschaft • • Kunst • • Rolf-Bernd Hechler 99 Anmerkungen zur Neugotik und zu einigen Krefelder Bauten aus dieser Zeit • Willi Bojescul 128 Ferdinand Bahnen und seine Bildwelt • Gisela Fiedler-Bender 136 Georg Muche und seine Krefelder Fresken • Hannes Martens 167 Haustüren in Krefeld • • Krefelder Perspektiven • • Renate Wilkes-Valkyser 7 Von Oktober zu Oktober • Guido Rotthoff 37 Hausordnung des Reformierten Armenhauses in Krefeld 1787 • Ernst Köppen 38 Grüße aus Crefeld • Ludwig Thorissen 40 Textilmuseum Krefeld-Linn • Manfred Schmid 59 Et es den Osel en de Wält - Vuel Papier an wenig Jäld • Ernst Schraetz 78 Praktischer Landschafts- und Naturschutz im Hülser Bruch • Hermann Stoffels 104 „Wie die Alten sungen ... " • Bernd Erich Brinkmann 134 50 Jahre Collegium musicum Krefeld • Klaus Ulrich Düsselberg 139 Von Profitopolis zur Stadt der Menschen • Karl Otto Lüfkens 142 „Haus Scheven an der Wilhelmshofallee" • Eva Schümann / Oskar Burghardt 144 Die Landschaft um Krefeld in der Darstellung historischer und morderner Karten - ein Vergleich • Helmut Mönkemeyer 151 Die Musikschule der Stadt Krefeld • Lucia Hermann-Braun/ Maria-Agnes Tapper-Lenssen 161 Nazizeit und Krieg an der Musikschule Krefeld • Jutta und Jürgen Heckmanns 172 Bürgerinitiative _Rund um St. Josef" • Theo Mülders 178 „krieewelsche pappköpp" - ein Marionetten-Ensemble • Ernst Köppen 197 Als ich mit der Pferdebahn fuhr • • Zwischen Rhein und Maas • • Werner Böcking 43 Störe im Rhein • Theo Mülders 202 Tönisvorst erhielt die Stadtrechte • • Mundart, Erzählungen • • Otto Brües 187 Mich bringt nichts aus dem Takt! • Otto Brües 187 Das Puppenfenster • Th. Wierichs 220 Hersdoog • Jakob Engels 220 Dr Dag wellt joehn • Peter Martens 220 In de Schlöpp gegäve • Hubert Giesberts 220 Wiegelidje • Peter Carmanns 220 D'r i-eschte Schnee • Hubert Busch 220 D'r Specht • Heinz Mellen 220 Vandag • Hannes Martens 220 Dä Meester • Th. Wierichs 222 Türkekenk • Hannes Martens 222 Zamstes Oaves • • Aus dem Heimatleben • • 205 Bücher • 217 Personalien • Reinhard Feinendegen 221 Der Verein für Heimatkunde 1978/79 • 224 Die Autoren • 224 Fotonachweis