Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 80 November 2009
Liebe Leserin, lieber Leser der „Heimat“-Festschrift!
Die 80. „Heimat“ zeigt ein Mosaik der 30 „Heimat“-Titel, für die Reinhard Feinendegen die Verantwortung als Schriftleiter trug. Stellen sie in ihrer Gesamtheit dar, was unser Ehrenvorsitzender persönlich unter „Heimat“ versteht? Zählt er zu den Menschen, deren Heimatverständnis im Gleichklang steht mit aktivem Einsatz für das Gemeinwesen, mit Leistungsbereitschaft und Leistungserwartung? Meint er, dass man sich eine Heimat nicht nur ersehnen und erträumen, sondern an ihrer Gestaltung schlichtweg selbst mitwirken muss?
Reinhard Feinendegen ist zusätzlich wissenschaftlicher Autor, eher geliebter als gefürchteter Rezensent, gesuchter Referent, Stadtführer, Denkmalschützer und Kulturförderer. Er hat ein Gymnasium wachsen lassen und seinen Verein, der „kein Historikerverein“ ist, sondern sich neben historischen Themen auch der Architektur widmet, der Denkmal- und Stadtbildpflege, dem kulturellen sowie wirtschaftlichen Leben in der Stadt, dem Natur- und Landschaftsschutz und nicht zuletzt der Mundart. Viele Leserinnen und Leser heben zusätzlich die Rezensionen, Jahresrückblicke und Personalien hervor, die sie als „unverzichtbar“ bezeichnen. Das finden Sie alles in jedem „Heimat“ – Band, den Reinhard Feinendegen herausgab. Und so soll es mit der tatkräftigen Hilfe unserer engagierten Autorinnen und Autoren weitergehen.
Aber die Spuren, denen wir folgen, sind groß und tief. Einerseits haben sie uns den Weg geebnet, andererseits könnte man vielleicht doch in ihnen versinken? In dieser Spannung durften wir in den vergangenen Monaten erleben, wie sich neben den gewohnten Abteilungen der „Heimat“ der Festschriftteil entwickelte. In ihm (kenntlich an den blauen Überschriften) nähern sich 46 Autorinnen und Autoren dem Begriff „Heimat“ ernsthaft und sehr persönlich an, manchmal vertraulich. Bei der Lektüre dürfen Sie mitfühlen und manchmal auch mitbeben.
Der Entwicklungsprozess dieser 80. „Heimat“-Ausgabe war ein besonderer:
– Sie wurde für den früheren Vorsitzenden und Schriftleiter geschrieben, gestaltet und herausgegeben.
– Die Zahl der Autorinnen und Autoren übertraf nicht nur die Erwartungen, sondern die jedes früheren Bandes.
– Die persönliche Zusammenarbeit von Autorinnen, Autoren, Schriftleitung und Vorstand war dicht und vielfältig.
– Sparkasse und IHK-Jubiläumsstiftung hörten davon, verstanden die Arbeit als identifikationsstiftend in Zeiten der Globalisierung und unterstützten sie zusätzlich zum Landschaftsverband Rheinland und zu unserer Heimatstadt selbst.
Neben dem Festschriftteil gibt es natürlich auch in diesem Jahr den „normalen“ Teil der „Heimat“, wobei sich die Schriftleitung bemüht hat, den hierfür verbleibenden Platz mit einem gewohnt breiten Spektrum an Beiträgen zu füllen. Zunächst sei hier aber den Autoren für ihre Nachsicht gedankt, deren Aufsätze erst in der nächsten Ausgabe erscheinen können.
Es gelang, zwei Schwerpunkte zu bilden: „Jüngere Krefelder Kirchengeschichte“ und „Forstwald“. Während Norbert Heinrichs die Geschichte der Katholischen Regionalstelle abschließt, befasst sichBettina Furchheim anlässlich des 50-jährigen Bestehens mit dem Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen. Helmut Sallmann schildert die Bemühungen um den Erhalt der „Landwehr“ im Krefelder Westen; Christoph Reichmann beschreibt die archäologische Untersuchung dieses Bodendenkmals.
In der Sparte Kunst berichtet Selina Fingland über den Maler Wilhelm Brandenburg, während Helga Kampendonk an den 100. Geburtstagihres Vaters, des Krefelder Künstlers Hermann Kampendonk, erinnert.Das Thema von Christian Krausch ist die wohl letzte Kunstausstellung im Krefelder Stadtarchiv unter dem Titel „Geordnete Welten“.
Die Schriftleitung ist erfreut, auch wieder zwei Beiträge aus dem Bereich Natur und Landschaft vorstellen zu können. Heino Thies schreibt über das Naturschutzgebiet Flöthbach; Almuth Spelberg gibt einen Überblick über die Geschichte des Schönwasserparks.
Darüber hinaus setzt Dieter Nellessen seine Reihe „Tod und Begräbnis“ fort, und in der Mundart-Ecke schildert Maria Jentjens, wie schön es früher in Hüls war.
Wir danken allen, die das Erscheinen dieses Jubiläums- und Festschriftbandes mit viel Liebe zum Detail ermöglichten. Ausdrücklich zu erwähnen sind hier Susanne Karg und Svenja Claßen von der Druckerei Joh. van Acken, denen mit dieser Ausgabe eine besonders schwierige Arbeit glänzend gelungen ist.
Nun hoffen wir auf Echo aus unserer Leserschaft: In diesem Jahr geben die völlig unterschiedlichen Aufsätze viel Anlass zu Stellungnahmen, denn sie sind sehr persönlich gehalten. Hat diese „Heimat“ – Ausgabe deshalb das Zeug, zum „Krefeld-Schmöker“ zu werden?
Im nächsten Jahr werden Sie Ihre „Heimat“ leichter wiedererkennen. Wir laden schon jetzt ein, uns Manuskripte zuzusenden.
Robert Claßen
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski