Der Theaterplatz und das Seidenweberhaus stehen gleichsam als „pars pro toto“ für Jahrzehnte lange, zahlreiche und bis in die jüngste Gegenwart andauernde Diskussionen über Gestaltungsmöglichkeiten beziehungsweise Zukunftsperspektiven der Krefelder Innenstadt. Da der Gebäudeabriss und die Neugestaltung der Umgebung beschlossene Sache noch für dieses Jahrzehnt sind, entschied die Stadt Krefeld, das Seidenweberhaus mit der Silk City Gallery – einer Bemalung der Fassaden und eines der jüngsten Bei- spiele von städtischer „Kunst im öffentlichen Raum“ – noch einmal in den Fokus zu rücken. Das überdimensional große Bild ziert die gesamte Außenwand entlang der Sankt-Anton-Straße.
Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Dr. Julia Obladen-Kauder
Jahrgang 93 November 2022
Liebe Leserinnen und Leser der Heimat,
und wieder hat der Verein für Heimatkunde in Krefeld eine neue Schriftleitung: Obwohl das Jahrbuch mit einer größeren Unterbrechung zwischen 1941 und 1950 inzwischen seit 1921 herausgegeben wird, gibt es bis heute „nur“ zehn offiziell benannte Schriftleiter, die zeitweise allerdings durch andere Funktionsträger des Vereins sowie auch durch Personal der Stadt Krefeld tatkräftig unterstützt wurden. Dies spricht für ein beachtliches Durchhaltevermögen der einzelnen Personen, zumal es bis einschließlich 1960 jährlich vier Hefte gab. In der ersten Vereinssatzung vom 22. Februar 1918 finden weder das Jahrbuch, dessen erste Ausgabe ja auch erst drei Jahre später erscheint, noch ein Schriftleiter Erwähnung. Beide werden erst in der überarbeiteten Fassung vom 24. August 1959 genannt, ohne dass eine Beschreibung von Pflichten und Aufgaben damit verknüpft gewesen wäre.
Die Rede ist in erster Linie von der ehrenamtlich durchgeführten, redaktionellen Bearbeitung eingereichter Beiträge, also von: Sichten, Ordnen, textlichem Gestalten sowie Korrigieren orthographischer und grammatikalischer Fehler – formal nicht mehr und nicht weniger. Davor, und den Prozess begleitend, gibt es jedoch noch einen nicht unerheblichen und recht zeitaufwendigen Teil der Arbeit. Er besteht darin, Autorinnen und Autoren mit geeigneten Themen zu requirieren, „bei der Stange“ zu halten und zur fristgerechten Abgabe der Manuskripte zu motivieren, damit die „Heimat“ zum üblichen Zeitpunkt erscheinen kann. Manch’ zugesagter Beitrag wird trotz rechtzeitiger und einvernehmlicher Absprachen leider auch nie eingereicht, der vermeintliche Artikelschreiber ist buchstäblich in keiner Weise mehr erreichbar, je näher der vereinbarte Abgabetermin rückt.
Dies soll hier jedoch nicht weiter diskutiert werden, vor allem deshalb, weil sich die übliche Kommunikation zwischen Schriftleitung und Autor oder Autorin im Normalfall sehr respektvoll und kollegial beziehungsweise freundschaftlich gestaltet. Immerhin tragen Autorin und Autor ja – ebenfalls ehrenamtlich und unentgeltlich tätig – in nicht unerheblicher Weise zur Veröffentlichung aktueller, kultureller Themen in Krefeld und am Unteren Niederrhein bei, ein Ziel, das sich der Verein schon bei seiner Gründung vor nunmehr 104 Jahren auf die Fahnen geschrieben hat. In diesem Zusammenhang sei auch einmal mehr auf den Jahresrückblick mit den wichtigsten Ereignissen in Krefeld (üblicherweise: „von Oktober zu Oktober“) sowie die Zusammenstellung von Personalia hingewiesen. Seit vielen Jahrzehnten geben diese Rubriken – gleichsam als Nachschlagewerk – dem Leser oder der Leserin einen guten Überblick, was sich in unserer Stadt in den vergangenen 12 Monaten ereignet hat.
Es ist mir also eine Herzensangelegenheit, nun allen voran den Autorinnen und Autoren der diesjährigen Heimat zu danken – nicht nur für die zum Teil langjährige Treue und den bunten Strauß an Beiträgen, sondern auch für die Geduld mit ihrer neuen Schriftleiterin, die in die Schuhe der vormaligen Schriftleiter erst noch hineinwachsen muss. Von meinen Vorgängern seien namentlich Stefan Kronsbein und Dr. Christoph Dautermann erwähnt, die mir von Zeit zu Zeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Nicht unerwähnt lassen will ich auch einmal mehr alle Vereinsmitglieder, die seit nunmehr über 100 Jahren durch ihre Beitragszahlungen und Spenden das Erscheinen der „Heimat“ überhaupt erst ermöglichen, sowie die Stadt Krefeld und den Landschaftsverband Rheinland für ihre konstante finanzielle Unterstützung bei der Drucklegung des Jahrbuches. Zu guter Letzt seien Franz-Jakob Helmings, Susanne Karg und Stefanie Schmitz von der Firma van Acken Druckerei & Verlag GmbH genannt, mit denen sich die Zusammenarbeit wieder einmal als sehr angenehm und zielführend gestaltete.
Für das kommende Jahr dürfen wir uns auf das 650-jährige Stadtjubiläum freuen, das auch in der nächsten Ausgabe unseres Jahrbuches seinen Niederschlag finden wird. Nun wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Vergnügen mit der neuen Ausgabe der „Heimat“!
Julia Obladen-Kauder