Zeitschrift für niederrheinische Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld-Uerdingen / I.A.: Prof. Dr. Rembert
An unsere Freunde und Gönner!
„Die Welt, rein angeschaut, steht noch immer in ihrem alten, unverlierbaren Glanze”. Otto Brües
Mit herzlichem Dank an unsere Mitarbeiter und Förderer dürfen wir in sozial-wirtschaftlich bedrängter Zeit das erste Doppelheft des 23. Jahrganges unserer „Heimat“ vorlegen. Sein Eingangs- und Schlußbild mögen auch unsere Freude über das Gelingen des Linner Museumswerkes andeuten, das mit der Eröffnung des großen „Landschaftsmuseums des Niederrheins“ durch Direktor Dr. Dr. Albert Steeger am 28. Mai d. J. seine Krönung erfuhr. Seit dem Erscheinen des ersten Heftes der „Heimat“ haben wir in unserer Zeitschrift und in der Tagespresse die Entwicklung dieses für die Geschichte unserer Stadt hochbedeutsamen Werkes laufend verfolgt. Um die reiche Fülle der heutigen Schausammlungen von Kulturzeugnissen in den 5 Abteilungen zu würdigen, darf an unser Geleitwort vom September 1921 mit seinen Wünschen erinnert werden: „Der 1918 gegründete Verein für Heimatkunde in Crefeld ist leider noch nicht in der Lage, sein erstrebtes Heimatmuseum mit einer anregenden Schau zu eröffnen Doch werden die einstweilen im Kaiser-Wilhelm-Museum wohlverwahrten Sammlungen eifrigst erweitert. Daher bitten wir eindringlich alle Mitbürger, unsere Arbeit zu fördern durch Nachweis von Urkunden, Akten, Bildern und Zeichnungen, von Stadtplänen und Plakaten, Tagebüchern und Albums, Familienerinnerungen und Stammbäumen, alten Trachten Münzen und Wappen, Satzungen und Niederschriften älterer Vereine, Zunftaltertümern und Möbeln, bevor Achtlosigkeit die letzten Reste verschwinden läßt. Landesnatur, Wirtschaft und Gesellschaft, Siedlungen und Ausgrabungen, Volkssprache und Volksfeste, Personalien und Bräuche in unserer engeren Heimat am Niederrhein beschäftigen uns in gleicher Weise. „Es ist das kleinste Vaterland der größten Liebe nicht zu klein, je enger es dich rings umgibt, je näher wird’s dem Herzen sein“. Wer weiß, was bei uns war, wer zu sehn versteht und zu hören, was ihn rings umweht in Stadt und Land, auf der Feldflur, im Walde und am Wasser, der ist reich und verzichtet leichter auf seichte Augenblicksgenüsse. Wer sich durch Liebe und Arbeit mit dem Heimatboden und seinen Bewohnern ohne Unterschied des Standes verwachsen oder verwandt fühlt, der wird kein schwankes Rohr, das durch jedes Partei- und Fremdgeschrei erschüttert wird. Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen treiben.“
Auch fernerhin wird unsere Krefelder „Heimat“, die älteste der zahlreichen nach ihr erscheinenden periodischen Veröffentlichungen ihrer Art unermüdlich die Arbeit für unser Forschungsgebiet (Landes-, Stadt- und Familiengeschichte, Wirtschaft und Kultur, Natur- und Volkskunde) im Sinne unseres vor 31 Jahren bereits geäußerten Programms fortsetzen. Möge auch das vorliegende Doppelheft mit seinem vielseitigen Inhalt dem erstrebten Zweck dienen!
Den Jahresbeitrag bitten wir, soweit es noch nicht erledigt ist, auf unser Postscheckkonto Köln Nr. 107175 oder beim Bankverein Westdeutschland, Filiale Krefeld, zu überweisen.
Die Anmeldung neuer Mitglieder wird an den Unterzeichneten (Uerdinger Str. 254, Tel. 2 44 92) erbeten. Hefte der früheren Jahrgänge II—XX werden, soweit noch vorhanden zum alten Preise abgegeben.
Krefeld, 15. Juni 1952
Verein für Heimatkunde
I. A.
PROF. DR. REMBERT
An unsere Freunde und Gönner!
Du brauchst in der Welt nicht hoch zu stehen, wenn du nur fest stehst.
Der Herausgeber glaubt, trotz neuerlichen Wettbewerbs verwandter Zeitschriften und Kalender nicht müder werden zu dürfen, unsere seit 1921 erscheinende „Heimat“ fortzuführen. Wieder haben wir unseren zahlreichen selbstlosen Mitarbeitern und Freunden für ihre wertvolle Unterstützung zu danken. Ohne sie und die Teilnahme unserer interessierten Kreise, welche die Reifte unserer Jahresbände als nützliches Archiv benutzen, hätten wir auch dieses umfangreiche Weihnachtsheft nicht herausbringen können. Unsere ausführlichen Aufsätze über Waldkultur und Landwirtschaft werden im Gebiet und Vorort fortschrittlichsten Bauerntums hoffentlich nicht übersehen werden. Aus der Geschichte und Ethik der Stadt und ihrer weiteren Umgebung, aus dem Einst und Jetzt in Kirche und Schule, in Fabrik, Haus und Familie müssen wir neuen Mut und neue Kraft zum Aufbau auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet schöpfen. — Wir rufen unsere Leser mit Verwandten und Freunden, desgleichen unsere Neubürger auf. die etwa eintretenden Lücken in unserem „Verein für Heimatkunde“ zu schließen und eifrig zu werbe n. Es handelt sich ja bei unserer Zeitschrift, die mit unserem Verein vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt ist, nicht um ein Geschäftsunternehmen, sondern um einen ehrenamtlichen Dienst an unserer niederrheinischen Heimat.
Den Jahresbeitrag von bisher mindestens 6,- DM bitten wir in Anbetracht der erhöhten Unkosten freiwillig auf 10,- DM zu erhöhen und auf unser Postscheckkonto („Verein für Heimatkunde“, Krefeld, Nr. 107 175. Köln) oder auf unser Konto beim Bankverein Westdeutschland, Filiale Krefeld, zu überweisen.
Wir grüßen in Treuen und wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Neues Jahr!
Weihnachten 1952.
Verein für Heimatkunde
I. A.:
PROF. DR. REMBERT