Das Titelblatt unserer Zeitschrift entwarf Herr Reinhold Gruszka in seiner Krefelder Werbekunst-Werkstätte. Was der Künstler mit seinem Bilde sagen will, ist unschwer zu erkennen: Auf dem stilisierten Turme unseres ältesten hiesigen Bauwerkes stößt der Merker ins Horn, um alle aufzurufen zur Wacht über Werden und Vergehen, zur Mitarbeit in unserem Verein für Heimatkunde in Krefeld.

 

Die Heimat 24/1953 Hefte 1-2

Zeitschrift für niederrheinische Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld-Uerdingen / I.A.: Prof. Dr. Rembert

 

VORWORT

 

An unsere Freunde und Gönner!

Sehen, Erkennen und Vergleichen mehrt unser Wissen,
läßt uns bei ehrlicher Arbeit dankbar und froh werden.

An erster Stelle gebührt unser Dank den zahlreichen Freunden und Mitarbeitern. Unsere Arbeit geht weiter. Für ihre Anerkennung zeugt der folgende Brief (d. d. Hamburg, 22. März 1953), den wir unseren Lesern nicht vorenthalten zu sollen glauben: „Ich möchte mich ganz besonders herzlich für die schnelle Uebersendung der für uns so wichtigen Nummer der „Heimat“ bedanken. Nach all‘ dem, was an Entwurzelung – wir sind seit der vorigen Generation in und um Berlin beheimatet gewesen – über uns erging, bedeutet dieses Wiederanknüpfen an den roten Faden wesentlich mehr als nur eine Liebhaberei. Nachdem alles, was Flüchtling war – gleich ob es eine neue materielle Existenz gefunden hat oder nicht -, irgendwie namenlos und des kulturellen Mutterbodens beraubt ist, bedeutet das Anknüpfen an so viele wertereiche Vergangenheit einen Anfang in mannigfachster Beziehung. Ermessen kann das nur, wer den Untergang des östlichen Abendlandes miterlebt hat. Aber ich möchte doch versuchen, Ihnen zu sagen, was Ihre Arbeit, die ja schließlich die Herausgabe der „Heimat“ ist, in diesem Fall für Früchte trägt. Wir hoffen doch sehr, uns an einem Neubau unseres Ostens noch einmal beteiligen zu können, oder wenn nicht wir, dann unsere Kinder. Kraft und Fähigkeit dazu haben wir aber nur, wenn wir den Anschluß an unsere blutsmäßige Vergangenheit und die darin beschlossene Kultur haben.

Mit verbindlicher Begrüßung Ihr . . .

Darum wollen wir es fernerhin bei Erschließung versiegter oder unbeachteter Quellen mit dem Alten Brunnenspruch halten:

Es kommen viele und trinken aus mir.
Glaubst Du, eines nur danket dafür?
Ich aber fließe und rausche nur so
Und bleibe immer des Spendens froh.
So einfach und schön ist mein Leben:
Geben und geben und immer nur geben!

Den Jahresbeitrag von 10 DM bitten wir, soweit es nicht bereits geschehen ist, auf unser Postscheckkonto Köln (Nr. 107 175, Verein für Heimatkunde, Krefeld) oder auf unser Konto beim Bankverein Westdeutschland, Filiale Krefeld, zu überweisen.
Juni 1953

Verein für Heimatkunde
I. A.:
PROF. DR. REMBERT

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Inhaltsverzeichnis

Niepoth / Die Abstammung der 13 Auswanderer von Krefeld nach Pennsylvonien im fidite niederrhein. Quellen S. 2 • Risler / Engelbert vom Brudc und seine Selbstbiographie S. 9 • Borkhausen / Bilder aus der Krefelder Seidenindustrie vor 100 Jahren S. 21 • Rembert / Charles Marie Jacquard, der Weber und Erfinder, zum 200. Geburtstag S. 34 • Harmes / Sieweäwer S. 37 • Rösen / Der Plönishof in Osterath S. 38 • Verhuven / Das Rittergut Padenberg bei St. Toenisberg und seine Besitzer S. 44 • Bremen / Zur Ikonographie des Honischen Tafelbildes S. 50 • Kisky / Die Anfänge des ). F. von Helmont in Köln und die niederrheinische Barockplastik S. 53 • Rembert / Helene von Beckeroth und ihr Werk S. 59 • Rembert / Zum 100. Geburtstage des Bonner Kirchenhistorikers Professor Dr. Schroers S. 64 • Noever / Meester üever alle Meester S. 65 • Rembert / Karfreitag und Ostern S. 66 • Müller / Die Bürgersdroftsvertretung Krefelds im 18. Jahrhundert S. 69 • Rembert / Kommunale Entwicklung der Stadt Krefeld von 1948-1952 S. 75 • Rembert / Vom Krefelder Büchertisch S. 76 • J. N. / Krefeld in Amsterdam S. 79 • Rembert / Zeugnisse Krefelder Architektur S. 80 • Rembert / Der alte Tiergarten und das neue Säuglingsheim in Krefeld S. 82 • Rembert / Lütten / Niederrheinische Wanderung S. 85 • Volkskunde und Brauchtum S. 88 • Aus unserer Sammelmappe S. 92