Zeitschrift für niederrheinische Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde e.V. in Krefeld
Geehrte Mitbürger!
Liebe Mitglieder!
Hiermit legt Ihnen der „Verein für Heimatkunde Krefeld“ den Jahrgang 38 der „Heimat“ vor. Dabei ist es dem Herausgeber ein Bedürfnis, im Hinblick auf die Kritik einige grundsätzliche Anmerkungen zu machen.
Die Kritik meint, uns darauf hinweisen zu müssen, daß „Heimat nicht Historie“ ist. Ganz unsere Meinung. Heimat ist aber Vätererbe, das uns in der Gegenwart die Aufgabe stellt, es zu erwerben, damit wir Heimat haben. Lieben kann man aber nur, was man kennt, und uns diese Kenntnis zu vermitteln, ist die Historie berufen, und darum hat sie in unserer Heimatzeitschrift seit der Gründung 1921 ein Sprachrohr. Geschichtslosigkeit und damit Zusammenhanglosigkeit ist leider weitgehend ein Merkmal unserer Tage. Viele Zeitgenossen, alte und junge, spüren die Nabelschnur nicht mehr, durch die sie mit der Vergangenheit zusammenhängen. Sie glauben, sie seien unabhängig, und denken wie der Jugendliche, der jüngst seinem Richter sagte: „Ich kann tun, was ich will“. Aufgabe der Geschichte ist es, in der Vergegenwärtigung des Geschichtsbildes für heute gültige Maßstäbe zu setzen oder abgestorbene Normen zu verwerfen und deren oft für frühere Generationen schwerwiegende Bedeutung dem heutigen Weltverständnis zur Kenntnis und Warnung vorzustellen. Man mag den alten Satz, es sei Aufgabe der Gegenwart, aus der Geschichte zu lernen, als überholt abtun. Aber die Verneinung heißt die gleiche Forderung neu stellen. Man denke sich nur einmal aus, die Lenker der Weltpolitik übersähen die Bedeutung des Bombenabwurfs auf Hiroshima vom 6. August 1945 für ihre Zukunftsrechnung! Geschichte also doch Lehrmeisterin, zum mindesten Warnerin!
Neben der Historie haben Volkstum und Wirtschaft selbstverständlich Raum in der „Heimat“. Auch das Zeitgeschehen findet hier Beachtung, ohne daß das Tagesgeschehen der Journalistik vorweggenommen werden könnte; das ist nicht Aufgabe und Möglichkeit eines Jahrheftes.
Im übrigen danken wir allen, die uns in diesen Bestrebungen unterstützen, sei es durch tätige Mitarbeit, sei es durch Beihilfen, die das Erscheinen der zinnoberroten Hefte ermöglichen. Das gilt dem Rat der Stadt, dem Rheinischen Heimatbund und allen Firmen, deren Anzeigen ehrenvolles Zeugnis ihrer Heimatverbundenheit sind.
Unsere Mitglieder bitten wir um vermehrte Werbung. Daß diese noch erfolgversprechend ist, zeigte ein Mitglied, das uns in der letzten Woche vier neue Mitglieder anmeldete. Wenn jeder ein neues Mitglied brächte, wäre das für die Heimatpflege in Krefeld ein unschätzbarer Gewinn!
Den Jahresbeitrag 1968 (10,— DM) erbitten wir auf eins unserer Konten:
Stadt-Sparkasse Krefeld 309 617
Commerzbank Krefeld 457 556
Postscheck Köln 1071 75
Indem ich nochmals für alle Hilfe, hier insbesondere dem Schriftführer unseres Vereins, Herrn Ernst Tapper, für die vielfältige, tatkräftige Unterstützung bei der Schriftleitung danke, grüße ich alle Heimatfreunde namens des Vorstandes recht herzlich.
Heckmanns
Vorsitzer