Fritz Huhnen: Clown; reproduziert mit freundlicher Genehmigung von Frau Marianne Ebers, Krefeld
Foto: V. Döhne, Krefeld

 

Die Heimat 56/1985

Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen
Jahrgang 56 Dezember 1985

VORWORT

Liebe Leser!

Ein Clown lädt Sie dieses Mal ein, die neue „Heimat“ in die Hand zu nehmen. Wir haben dieses Bild für die Titelseite gewählt, weil es uns gefiel. aber auch weil wir Vergangenheit und Gegenwart unserer Heimatstadt und Heimatregion in diesem Heft gerne so zeigen möchten. wie dieser Clown sie mit seinen hellen, wachen, kritischen Augen erspäht. Daß sowohl Schalk und Humor wie auch Melancholie und Trauer mit ins Bild gemischt sind, das geht uns keineswegs gegen den Strich: das pralle Leben soll ja in seiner ganzen Fülle eingefangen werden.
Wir wollen mit diesem Bild aber auch den ehren, der es gemalt hat: Fritz Huhnen. der am 26. Dezember 1985 90 Jahre alt geworden wäre. In der Gedächtnisausstellung, die das Kaiser Wilhelm Museum aus diesem Anlaß veranstaltet, wird auch unser Clown aus dem Anfang der 50erJahre im Original zu sehen sein. Fritz Huhnen, den Künstler, den Schriftsteller, die Persönlichkeit der lokalen Zeitgeschichte näher zu würdigen, ist hier nicht der rechte Ort; die „Heimat“ brachte vor wenigen Jahren, in ihrem Band 52, einen eigenen Beitrag über ihn. Am 15. Dezember 1981 ist er von uns gegangen, aber vergessen werden ihn die Krefelder so bald gewiß nicht.

In der Redaktion unserer Zeitschrift hat es eine kleine Veränderung gegeben: Heiner Kaltenmeier, der von 1976 bis 1978 allein verantwortlich für die Schriftleitung zeichnete, dann von 1979 bis 1984 im Redaktions-Team mitarbeitete, hat sich jetzt offiziell ganz zurückgezogen, weil seine berufliche Beanspruchung zu groß geworden ist. Die ,.Heimat“ dankt ihm für seinen Einsatz in für unseren Verein und seine Zeitschrift schwierigen Jahren des Übergangs und Generationswechsels und freut sich über seine Bereitschaft, dort, wo es seine Zeit erlaubt, der Redaktion weiter hilfreich zur Seite zu stehen.

Zu danken haben wir natürlich vor allem auch den Autoren. die uns so viele qualifizierte Beiträge zum Abdruck überließen und Abbildungen zur Verfügung stellten. Einige mußten wir um Verständnis dafür bitten, daß ihre Arbeiten erst im nächsten Heft erscheinen können, weil uns bei dem Umfang der einzelnen Jahrgänge Grenzen gesetzt sind. Unsere Themen sind vielfältig wie immer. Die Artikel zur Literatur und zur Naturwissenschaft seien besonders hervorgehoben: die große Übersicht über die evangelischen Kirchen in der Stadt dürfte eine nützliche Quelle zum Nachschlagen darstellen. Wir hoffen, daß das Herumschmökern im vorliegenden Band und auch das intensivere Sich-Hinein-Vertiefen wieder viel Spaß machen.
Gerne würden wir die Auflage über die derzeit gedruckten 1 800 Exemplare hinaus erhöhen, aber dazu müßte der Bekanntheitsgrad der „Heimat“ noch beträchtlich gesteigert werden. Wir erhalten zwar — zu unserer großen Freude — durchweg sehr viele gute Beurteilungen, treffen aber doch auch häufig auf interessierte Zeitgenossen, die angeben. noch nie etwas von unserer Zeitschrift gehört zu haben. Deshalb unser Appell an Sie, liebe Leser: Machen Sie bitte in Ihrem Bekanntenkreis auf unsere Jahresbände aufmerksam, überlegen Sie, ob Sie nicht eine „Heimat“ auch einmal als Geschenk brauchen können, prüfen Sie, ob Sie nicht jemanden für eine Mitgliedschaft im Verein für Heimatkunde — die ja mit einem Abonnement verbunden ist —oder für eine Anzeige gewinnen können.

Damit wären wir beim Geld, und es gilt wieder, all die dankend zu erwähnen, die die Finanzierung auf sichere Füße gestellt haben: zu allererst unsere hervorragende Kassenwartin Frau Betty Wenders, die uns vor kurzem allzu früh durch den Tod entrissen wurde: ferner die Stadt Krefeld. den Landschaftsverband Rheinland und den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, die Zuschüsse gaben, darüber hinaus die alten und neuen Inserenten, deren Unterstützung uns immer sehr willkommen ist. Für die gesamte Herstellung war wieder die Firma Joh. van Acken verantwortlich.

Wir legen den vollendeten Band vertrauensvoll in Ihre Hände. Über ein lebhaftes Echo — sei es zustimmend oder kritisch — würden wir uns sehr freuen.

Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen

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Inhaltsverzeichnis

Beiträge zur Geschichte • • Leo Peters 52 Ein Fragment einer Krefelder Bevölkerungsliste von 1757 • Guido Rotthoff 89 Max von der Leyen und die Anfänge von Gut Schirmau • Ludwig Blum 111 Sonntagsvorbereitung in Fischeln um 1910 • Guido Rotthoff 126 Eine Zeitungsente von 1814 — Ludwig XVIII., Prätendent auf das französische Königtum, in Krefeld? • Günter Schwabe 167 Krefelder Familien. Teil 3 • Ludwig Blum 173 Vor über 100 Jahren kam Sanitätsrat Dr. med. Hafels nach Fischeln • Renate Pirling 174 Ein römischer Grabfund aus Lank-Latum im British Museum, London • Wilhelm Toups 186 Auswanderer aus Krefeld und Umgebung. Berichtigungen • • Kunst • • Klaus Ulrich Düsselberg 13 Literatur in Krefeld • Eva Brües 37 Handschrift. Abschrift, Druck. Vergleich verschiedener Zustände in Gedichten von Otto Brües • Stefan Kaiser und Georg Opdenberg 127 Zaunpfähle. Fotos — Zeichnungen — Objekte • Hans-Peter Schwanke 147 Zwei Bauten von Wilhelm Kreis in Krefeld • Helge Drafz 182 Eine Jugend in Krefeld. Leben und frühes Schaffen Heinar Kipphardts 1937-1950 • • Krefelder Perspektiven • • Renate Wilkes 7 Von Oktober zu Oktober • Sebastian Schritt 20 Der evangelische Kirchenbau im heutigen Stadtgebiet von Krefeld • Rudolf Besouw 45 Die Priestergrabstätte auf dem „Neuen Friedhof" • Adolf Düppengießer 55 125 Jahre Borromäerinnen im Kinderheim Marianum zu Krefeld. Aus der Festansprache am 2. Februar 1985 • Barbara Müller 77 Kinder helfen Kindern — Krefelder Dreikönigensingen am Beispiel der Pfarre St. Cyriakus in Hüls • Gerhard Peukes 80 Reizwort „Hochgarage" — Sanierung und Denkmalschutz in Krefeld am Beispiel der Sammelgarage Stephanstraße aus dem Jahre 1928 • Manfred Schmid 92 Ein seltenes Jubiläum — 100 Jahre Kunstweberei Carl Neiss • Paul Stüben 112 Als die Bagger nach Gelduba kamen. 2. Fortsetzung. Die römische Buntmetallwerkstätte — Teil 2 • Peter Jülichmann 134 Die Mariensäule — Geschichte eines Krefelder Denkmals • Renate Starck 135 Krefelder Juden in Amerika — Eine Initiative Krefelder Schüler • Ernst Schraetz 155 Besiedlungsdichte und Bevölkerungsbewegungen bei 53 Singvogelarten des Hülser Bruch- und Hülser Berg-Gebietes von 1934 bis 1963 und von 1983 bis 1985 • • Zwischen Rhein und Maas • • Kurt Rehnelt und Magdalena Partenheimer 65 Öko-soziologische Untersuchungen an niederrheinischen Heidemooren • Ernst Köppen 93 Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenhäuser • Werner Böcking 109 Ein Leben im Banne der Publikation. Der Schriftsteller Hermann Jung als Weltbürger und Zeitchronist • Reinhard Jödicke 180 Libellenkundliches im Werk Albert Steegers • • Mundart, Gedichte, Erzählungen • • Theodor Plückebaum 146 zechen am niederrhein • Theodor Plückebaum 146 weiße wolken • Leonhard Jansen 146 Am Niederrhein • Juliane Stuhldreier 146 Op de Ling • Klaus Otten 146 Die alde Königsburg • Theodor Plückebaum 181 rund um den schrolik und das hinsbecker bruch • Theodor Plückebaum 187 nebeltag am fluß • • Aus dem Heimatleben • • Reinhard Feinendegen 188 Der Verein für Heimatkunde 1984/85 • 189 Bücher • 199 Personalien/Jubiläen • 206 Die Autoren • 207 Bildnachweis