Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung Oskar Burghardt Reinhard Feinendegen
Jahrgang 63 November 1992
Liebe Leser!
Ein bunter Strauß von „Heimat“-Beiträgen liegt wieder vor Ihnen. Er zeigt, wie vielfältig das Leben in unserem Heimatraum ist und war und wie sehr es lohnt, sich etwas näher damit zu befassen. Der Bogen ist erneut sehr weit gespannt: er reicht von den mittelalterlichen Anfängen des Hauses Rath bis zu den letzten Monaten der Theater-Ara Gramss, von kulturellen Sachgebieten wie Musik und Literatur bis zu landschafts- und naturschützerischen Aktivitäten, von der Entwicklung der städtischen Kinderklinik bis zu den Krefelder Aufbauhilfen im brandenburgischen Kreis Beeskow. Verschiedene Persönlichkeiten werden gewürdigt, vor allem der bedeutende Zentrumspolitiker Karl Bachem, der in der wilhelminischen Zeit Krefeld im Reichstag und im preußischen Landtag vertrat.
Wir sind unseren Autoren, alten wie neuen, sehr dankbar, daß sie uns an ihren Forschungen teilhaben lassen und Manuskripte wie Bildmaterial zur Verfügung stellen. Leider mußte die Veröffentlichung von fünf interessanten Beiträgen auf das nächste Jahr verschoben werden, weil unsere Jahrbücher einen bestimmten Umfang nicht überschreiten sollen. Natürlich freut es die beiden Schriftleiter und auch den Herausgeber, daß die „Heimat“ als zuverlässiges, reichhaltiges, vom Inhalt wie von der Aufmachung her sehr positiv beurteiltes Organ nie Schwierigkeiten hat, Forscher wie sachkundige Berichterstatter aus den verschiedensten Fachdisziplinen zur Mitarbeit zu gewinnen. Immer noch unbefriedigend ist aber die Höhe der Auflage: 1800! Eigentlich müßte es in Krefeld eine Selbstverständlichkeit sein, daß in den Vorzimmern der Firmen, der Ärzte und Anwälte, in gastronomischen Betrieben und an ähnlichen Stellen die „Heimat“ ausliegt und so den wartenden Besuchern Lesestoff geboten wird, der Niveau hat, dabei lesbar bleibt und Verständnis weckt für die Stadt und ihr Umland. Mit Ihnen, den Lesern, die die „Heimat“ kennen und gewiß auch schätzen, müßte es eigentlich gelingen, eine stärkere Verbreitung unserer jährlichen Veröffentlichung zuwege zu bringen. Wenn Sie einmal unzufrieden mit einem unserer Bände oder mit einzelnen Beiträgen sind, so lassen Sie es uns bitte wissen! Für Kritik jeder Art wie auch für Anregungen oder Vorschläge, in welche Richtung sie auch zielen mögen, sind wir stets aufgeschlossen und dankbar.
Der Preis unseres Jahrbuches darf wohl als günstig angesehen werden, wenn man andere Publikationen damit vergleicht. Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde erhalten weiterhin jeden Jahrgang pünktlich vor Weihnachten für ihren Mitgliedsbeitrag zugestellt. Sorgen bereiten nur die Pläne der Post, ihre Zustellgebühren zu erhöhen. Wir danken unseren Inserenten und würden es begrüßen, wenn noch weitere Firmen uns durch Anzeigenaufträge unterstützen könnten. Vor allem gebührt Dank der Stadt Krefeld, die jedes Jahr einen beachtlichen Zuschuß gewährt. Auch der Landschaftsverband Rheinland und der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz haben uns wieder mit finanziellen Beihilfen unter die Arme gegriffen. Die traditionelle Zusammenarbeit mit der Druckerei van Acken, die jetzt an anderem Ort in größeren Räumen die Herstellungsarbeiten ausführt, gestaltete sich erfreulich.
Unser Heimatraum – und die ihn widerspiegelnde Zeitschrift „die Heimat“ – ist auch so etwas wie eine Bühne, auf der die verschiedensten Figuren agieren, Geschehnisse dargestellt, feste Punkte im Bild festgehalten werden. Deshalb ist es sicher nicht unpassend, wenn wir als Titelbild diesmal die Aufnahme einer Theaterszene wählten. Sie will Appetit machen darauf, den Band in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Möge die darin enthaltene Kost allen Lesern gut schmecken!
Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen