Szenen-Bild aus der Strauß-Oper „Ariadne auf Naxos“, inszeniert am Gemeinschaftstheater Krefeld / Mönchengladbach durch Christoph Wagenknecht, der auch das Bühnenbild entwarf: Spielzeit 1990/91
Bildarchiv des Gemeinschaftstheaters; Foto: Michael Fehlauer

 

Die Heimat 63/1992

Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung Oskar Burghardt Reinhard Feinendegen
Jahrgang 63 November 1992

VORWORT

Liebe Leser!

Ein bunter Strauß von „Heimat“-Beiträgen liegt wieder vor Ihnen. Er zeigt, wie vielfältig das Leben in unserem Heimatraum ist und war und wie sehr es lohnt, sich etwas näher damit zu befassen. Der Bogen ist erneut sehr weit gespannt: er reicht von den mittelalterlichen Anfängen des Hauses Rath bis zu den letzten Monaten der Theater-Ara Gramss, von kulturellen Sachgebieten wie Musik und Literatur bis zu landschafts- und naturschützerischen Aktivitäten, von der Entwicklung der städtischen Kinderklinik bis zu den Krefelder Aufbauhilfen im brandenburgischen Kreis Beeskow. Verschiedene Persönlichkeiten werden gewürdigt, vor allem der bedeutende Zentrumspolitiker Karl Bachem, der in der wilhelminischen Zeit Krefeld im Reichstag und im preußischen Landtag vertrat.

Wir sind unseren Autoren, alten wie neuen, sehr dankbar, daß sie uns an ihren Forschungen teilhaben lassen und Manuskripte wie Bildmaterial zur Verfügung stellen. Leider mußte die Veröffentlichung von fünf interessanten Beiträgen auf das nächste Jahr verschoben werden, weil unsere Jahrbücher einen bestimmten Umfang nicht überschreiten sollen. Natürlich freut es die beiden Schriftleiter und auch den Herausgeber, daß die „Heimat“ als zuverlässiges, reichhaltiges, vom Inhalt wie von der Aufmachung her sehr positiv beurteiltes Organ nie Schwierigkeiten hat, Forscher wie sachkundige Berichterstatter aus den verschiedensten Fachdisziplinen zur Mitarbeit zu gewinnen. Immer noch unbefriedigend ist aber die Höhe der Auflage: 1800! Eigentlich müßte es in Krefeld eine Selbstverständlichkeit sein, daß in den Vorzimmern der Firmen, der Ärzte und Anwälte, in gastronomischen Betrieben und an ähnlichen Stellen die „Heimat“ ausliegt und so den wartenden Besuchern Lesestoff geboten wird, der Niveau hat, dabei lesbar bleibt und Verständnis weckt für die Stadt und ihr Umland. Mit Ihnen, den Lesern, die die „Heimat“ kennen und gewiß auch schätzen, müßte es eigentlich gelingen, eine stärkere Verbreitung unserer jährlichen Veröffentlichung zuwege zu bringen. Wenn Sie einmal unzufrieden mit einem unserer Bände oder mit einzelnen Beiträgen sind, so lassen Sie es uns bitte wissen! Für Kritik jeder Art wie auch für Anregungen oder Vorschläge, in welche Richtung sie auch zielen mögen, sind wir stets aufgeschlossen und dankbar.

Der Preis unseres Jahrbuches darf wohl als günstig angesehen werden, wenn man andere Publikationen damit vergleicht. Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde erhalten weiterhin jeden Jahrgang pünktlich vor Weihnachten für ihren Mitgliedsbeitrag zugestellt. Sorgen bereiten nur die Pläne der Post, ihre Zustellgebühren zu erhöhen. Wir danken unseren Inserenten und würden es begrüßen, wenn noch weitere Firmen uns durch Anzeigenaufträge unterstützen könnten. Vor allem gebührt Dank der Stadt Krefeld, die jedes Jahr einen beachtlichen Zuschuß gewährt. Auch der Landschaftsverband Rheinland und der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz haben uns wieder mit finanziellen Beihilfen unter die Arme gegriffen. Die traditionelle Zusammenarbeit mit der Druckerei van Acken, die jetzt an anderem Ort in größeren Räumen die Herstellungsarbeiten ausführt, gestaltete sich erfreulich.

Unser Heimatraum – und die ihn widerspiegelnde Zeitschrift „die Heimat“ – ist auch so etwas wie eine Bühne, auf der die verschiedensten Figuren agieren, Geschehnisse dargestellt, feste Punkte im Bild festgehalten werden. Deshalb ist es sicher nicht unpassend, wenn wir als Titelbild diesmal die Aufnahme einer Theaterszene wählten. Sie will Appetit machen darauf, den Band in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Möge die darin enthaltene Kost allen Lesern gut schmecken!

Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen

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Inhaltsverzeichnis

Archäologie und Bodendenkmalpflege • • Christoph Reichmann 36 Haus Rath im Mittelalter • • Geschichte • • Rolf Kiefer 28 Karl Bachem, Krefeld und das Zentrum um die Jahrhundertwende • Wilhelm Kosenow 66 Krefelds Kinderklinik • Hans Vogt 77 Als Berater in Krefelds Partnerkreis Beeskow (Brandenburg) • Heribert Houben 83 Kasse zur Unterstützung der Hinterbliebenen katholischer Volksschullehrer der Stadt Krefeld • Wilhelm Stratmann 93 Badealltag im Stadtbad Neusser Straße • Dieter Nellessen 99 Die kurkölnische Festungsanlage der Stadt Uerdingen im Wandel der Zeit 2. Teil • Petra Sturk 140 Die Stadtbibliothek Krefeld von 1900 bis 1933 • August Brecher 155 Notruf eines Krefelder Kaplans. Zur Situation der Seelsorge in St Dionysius um 1840 • Ernst Hoff 169 Erinnerungen an die Markthalle • Joachim Lilla 171 Die Organisation der Stadtverwaltung Krefeld von 1939 bis 1946. Aus Vorarbeiten für eine Krefelder • Verwaltungs- und Behördengeschichte • • Theater, Kunst, Musik und Literatur • • Hans Martin Frese 13 Im Augiasstall — Das Theater von und mit Eike Gramss 1985-1991 • Ursula Broicher 52 Die Beckhausschen Collectaneen — eine Fundgrube für Krefeld und den Niederrhein • Otto Brües 149 Auf dem rollenden Strom • Alois Wolfgang Arbogast 157 Sieben Briefe von Johann Heinrich Scheibler (1777-1837) an Louis Spohr (1784-1859). • Der Krefelder Fabrikant und Musikliebhaber an den Komponisten und Kapellmeister in Kassel • • Volkskunde • • Günter Janß 58 Der Aronstab (Arum maculatum L.). Überlegungen zu einem Pflanzennamen im „Jahr der Bibel" 1992 • • Handwerk und Technik • • Dietmar Kube 146 15 Jahre Überbetriebliches Ausbildungszentrum • • Natur und Landschaft • • Martin Sorg und Werner Stenmans 61 Wildbienen und andere Hautflügler der Krefelder Naturpfade. Eine Gegenüberstellung der Lebensstätten einzelner Arten aus historischer und heutiger Sicht • Ernst Schraetz 127 Ein alter Dyk im Hülser Bruch mit seinen benachbarten Fluren. Eine kulturhistorische Betrachtung • • Mundart, Gedichte und Erzählungen • • Heinrich Brocker 156 Dä alde Sag • Werner Böcking 170 Erntesegen • Werner Böcking 170 Es herbstet • Werner Böcking 170 Alter Baum • • Aus dem Heimatleben • • Renate Wilkes 6 Von Oktober zu Oktober • Ludwig Blum 153 Schulrat i.R. Franz Heckmanns wäre am 10. Juni 1992 100 Jahre alt geworden • Reinhard Feinendegen 182 Der Verein für Heimatkunde 1991/92 • 183 Bücher • 196 Personalien / Jubiläen • 201 Bildnachweis • 202 Die Autoren