Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung Oskar Burghardt Reinhard Feinendegen
Jahrgang 67 November 1996
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
75 Jahre ist es her, seit unser „Krefelder Jahrbuch – die Heimat“ zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Der Schriftleiter unseres Nachbar-Jahrbuches, des Heimatbuches des Kreises Viersen, Dr. Leo Peters, hat es dankenswerterweise übernommen, kurz Rückschau zu halten. Wir freuen uns über sein sachkundiges Urteil und fühlen uns dadurch bestärkt, nicht nachzulassen in unseren Bemühungen, „die Heimat“ trotz ihres ansehnlichen Alters inhaltlich frisch und interessant zu erhalten sowie eine für das Auge gefällige Gestaltung zu bieten.
Unser Titelbild rückt – wie im vergangenen Jahr – wieder ein markantes Gebäude unserer Stadt in den Blick. Wer genau hinschaut, wird auf dem Bild den Namen entdecken können. Am besten nehmen Sie sich aber etwas Zeit, die Fassade vor Ort eingehend zu betrachten; Sie werden eine Fülle hübscher und aussagekräftiger Details finden. Über den Architekten und über den Bauherrn informiert eine große Darstellung im vorliegenden Band (Schwanke).
Ansonsten haben wir wieder auf größtmögliche Vielfalt geachtet. Die wenigsten Leser werden alle Beiträge lesen, aber keiner sollte „die Heimat“ unzufrieden aus der Hand legen, weil er gar nichts Passendes gefunden hat. Literarisches spielt eine beträchtliche Rolle (Otto Brües, Werner Ross, Heinrich Hafkesbring, Laientheater, Max Barkhausen, Hermann Nolden), die jüngste Geschichte ist gut vertreten (Janß, Ulla, Hügen), auch über das 19. Jahrhundert gibt es viel zu lesen (Haefs, Schüren, Kremers), die Stadtgestaltung ist wieder zu ihrem Recht gekommen (Opdenberg, Houben). Der naturwissenschaftliche Aspekt fehlt ebenfalls nicht (Schraetz), die reizvolle Mundartreihe von Frau Dr. Coerper-Berker wird fortgesetzt, eine neue Reihe über frühere Kinderspiele kommt hinzu (Hüttenes). So wie wir 1995 Fritz Huhnen mit Farbreproduktionen ehrten, haben wir in diesem Jahr keine Kosten gescheut, auf das bevorstehende Jubiläum des Kaiser Wilhelm Museums mit dem farbigen Abdruck mehrerer Gemälde aus dessen Bestand hinzuweisen.
Erneut mußten wir einigen Autoren zumuten, bis zum nächsten Jahr auf die Veröffentlichung ihrer – vorzüglichen – Arbeiten zu warten; uns sind eben räumliche Grenzen gesetzt. Allen, die uns Beiträge zur Verfügung stellten, die Abbildungen beisteuerten oder zweckdienliche Hinweise für die weitere Entwicklung der „Heimat“ gaben, gilt unser herzlicher Dank. Auch für die Zukunft hoffen wir, daß unser Jahrbuch seine vielen Autoren und Freunde behält sowie neue dazugewinnt. Hervorgehoben werden muß unsere Autorin Renate Wilkes-Valkyser. Zum 20. Mal hat sie ihren unverwechselbaren Jahresüberblick „Von Oktober zu Oktober“ geschrieben. Wenn das kein Grund ist, ganz besonders Dank zu sagen!
Die bewährte Mischfinanzierung (Mitgliederbeiträge, Inserate, Verkaufserlöse, Zuschüsse von Stadt, Landschaftsverband und Rheinischem Verein) ermöglichte es erneut, „die Heimat“ in der gewohnten Weise herauszubringen, obwohl der Kostendruck Sorgen bereitet. Über jeden neuen Förderer unserer Arbeit freuen wir uns. Denen, die uns seit langer Zeit unterstützen, sei aufrichtig gedankt. Der Aufruf, bei der Verteilung der Jahrbücher zu helfen und durch Selbstabholung Portokosten zu sparen, fand ein positives Echo. Die gute Zusammenarbeit mit unserer Herstellerfirma van Acken verdient eine anerkennende Erwähnung.
Jahrgang 67 der „Heimat“ geht nun hinaus zu den Lesern, in die Bibliotheken und Archive, zu den Buchhändlern. Wir beiden Schriftleiter, denen die Arbeit viel Freude macht, wenn sie auch ein erhebliches Maß an Freizeit verschlingt, können für kurze Zeit aufatmen. Wir warten nun gespannt auf Stellungnahmen zu unserem neuesten Band – auch wenn sie kritisch sind – und auf Anregungen. Es wäre schön, wenn viele bei uns eingingen.
Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen