Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung Oskar Burghardt Reinhard Feinendegen
Jahrgang 72 November 2001
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Zehn Jahre ist es jetzt her, daß „die Heimat“ beim Bundeswettbewerb der Heimatzeitschriften/Heimatbücher mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Wir Redakteure hoffen, daß Inhalt und Gestaltung unseres „Krefelder Jahrbuchs“ seitdem keinen Niedergang erlebt haben, sondern eher noch verbessert worden sind. An Ihnen, den Leserinnen und Lesern ist es, darüber zu urteilen. Jetzt, mit dem Erscheinen des 72. Jahrgangs besteht erneut Gelegenheit dazu. „die Heimat“ feiert überdies einen „runden“ Geburtstag, denn auf dem Titelblatt ihrer ersten Ausgabe – damals schon mit dem Türmer als Wahrzeichen – stand: September 1921!
Das Titelbild des vorliegenden Jahrgangs zeigt zwei Lagerhäuser am Uerdinger Rheinufer, die vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege als bedeutende Industriedenkmäler eingestuft, aber trotzdem in diesem Jahr kurzerhand abgerissen worden sind. „die Heimat“ will mit der Veröffentlichung des Fotos aufmerksam machen auf den schweren Verlust an alter Bausubstanz, der erneut zu verzeichnen ist.
Dem 72. Jahrgang geben insbesondere einige gewichtige historische Arbeiten sein Gesicht, so zum Beispiel die Erforschung der Geschichte der Krefelder Tapeten-und Wachstuchindustrie durch Burkhard Ostrowski und Reinhard Schippkus, der dritte Teil von Frank Deisels groß angelegter Untersuchung über die Frauenbewegung in Krefeld oder die Darstellung von Gabriele Franken über den mit Krefeld eng verbundenen Neuaufbau der Gewerkschaft ÖTV nach dem Zweiten Weltkrieg. Tief in volkskundliche Fragestellungen eingetaucht ist Dieter Nellessen, der eine Reihe anfängt, die um das Thema Tod und Friedhof kreist.
Beträchtlicher Raum wurde wieder dem Bereich Kunst, Architektur, Denkmalpflege gegeben. Jubiläen wurden berücksichtigt, wie das 25jährige Bestehen der Gemeinschaft Krefelder Künstler und der 70. Geburtstag von Lothar Braun, sowie Ausstellungen dokumentiert, wie die Goossens-Ausstellung im Krefelder Kunstverein, die Aus stellung Jan Kalff/Rudi Löhr im Stadtarchiv und die Aktion KunstOrte in Hüls.
In die Natur führen die Ausführungen von Ernst Schraetz über die Amphibien beim Wasserwerk in der Elt sowie passend zum Jahr, in dem an 600 Jahre Deichbau am Rhein erinnert wird – der Beitrag von Christel und Ulrich Houben zu diesem Thema. Nicht zuletzt freuen wir uns sehr darüber, eine Reihe mit sachkundigen Beiträgen über die im Rahmen der EUROGA 2000Plus vorgesehenen und zum Teil schon durchgeführten Wiederherstellungsmaßnahmen an historischen Krefelder Parks beginnen zu können.
Wir dokumentieren wieder Reden, die zu wichtigen städtischen Ereignissen gehalten worden sind, so zur Verleihung des niederrheinischen Literaturpreises und zur 25-Jahr-Feier der neuen Bezirksverfassung. Wir berichten über das Objekt, das in diesem Jahr mit dem Krefelder Denkmalpreis ausgezeichnet wurde und lassen den Schachclub Turm mit seiner 150jährigen Geschichte zu Wort kommen.
Erinnerungen an alte Zeiten und Verhältnisse werden wach, wenn frühere Bewohner des ehemaligen Rittersitzes Dreven erzählen, wenn von Buffalo Bills Auftreten in Krefeld und von den Vorführungen einer französischen Zirkustruppe im 19. Jahrhundert die Rede ist.
Sie sehen, an vielfältigem Lesestoff ist kein Mangel. Wenn Sie dazu Stellung nehmen wollen, zustimmend, kritisch oder ergänzend, uns Redakteuren ist jede Äußerung willkommen. Viel liegt uns auch daran, Dank zu sagen: den Autoren und Bildgebern, den Inserenten und Sponsoren, den Verteilern der Hefte und den Mitarbeitern in der Druckerei. Wir hoffen, daß der neue Jahrgang alle Leser bereichert, ihnen Freude bereitet und daß uns Nachsicht entgegengebracht wird, wenn trotz all unserer Bemühungen Fehler stehengeblieben sind. Vor allem bitten wir Sie mitzuhelfen, daß „die Heimat“ überall bekannt gemacht wird und neue Leser gewonnen werden.
Oskar Burghardt, Reinhard Feinendegen