Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Reinhard Feinendegen, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 76 November 2005 ISSN 0342-5185
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Mit dem vorliegenden 76. Jahrgang hat eine neue – dreiköpfige Schriftleitung die Verantwortung für unser „Krefelder Jahrbuch – die Heimat“ übernommen. Eine Richtungsänderung ist damit nicht verbunden, aber die persönliche Handschrift des einen oder anderen Schriftleiters mag durchaus sichtbar werden.
Ein Rückblick auf die bisher erschienenen 75 Jahrgänge eröffnet den Reigen der Beiträge. Besonderes Gewicht haben dieses Mal zwei wichtige Jahrestage: die 750-Jahr-Feier der Verleihung des Stadtrechtes an Uerdingen und die 60. Wiederkehr des Kriegsendes 1945. Beiden Themen begegnet der Leser an etlichen Stellen, auf das alte Uerdingen weist schon unser Titelbild hin. Wir erinnern auch an die Inbetriebnahme des Krefelder Hafens vor hundert Jahren sowie an die ebenso lang zurückliegende Gründung der Provinzialerziehungs-Anstalt Fichtenhain und des Fußball-Clubs Uerdingen. Die archäologischen Untersuchungen an der Hülser Burg (für deren Restaurierung soeben der Krefelder Denkmalpreis 2005 verliehen wurde) werden dokumentiert und die Krefelder Künstler Karl Görgemanns und Heinrich Verleger vorgestellt. Den bei weitem meisten Platz nimmt ein Essay ein, in dem Jürgen Monderkamp. ausgehend von der alten Substanz des „Krefelder Hauses“, seine Gedanken über ein erneuertes Wohnen in Krefelder Altstadt-Quartieren vorträgt und zur Diskussion einlädt.
Verschiedene Serien werden fortgesetzt: So geht es bei den Naturschutzgebieten dieses Mal um das Latumer Bruch. bei den Friedhöfen um den Uerdinger Bereich. Auch der Krefelder Denkmalpreis 2004 und der Niederrheinische Literaturpreis werden wieder gewür digt. Die NS-Zeit ist unter anderem mit einer Arbeit über die Krefelder Gestapo vertreten, die jüngste Geschichte mit einem Rückblick auf zehn Jahre Herzchirurgie. Weitere Beiträge im einzelnen zu nennen verbietet leider der knappe, zur Verfügung stehende Raum.
Es gilt, Dank zu sagen: in erster Linie den Autoren, die so viele reizvolle Texte einreichten, dass ein Teil davon wieder bis zum nächsten Jahr zurückgestellt werden musste: dann vor allem der Druckerei, auf deren kompetente Hilfe stets Verlass war. Nicht vergessen seien die Stellen, ohne deren finanzielle Unterstützung unser Jahrbuch nicht erscheinen könnte: die Stadt Krefeld und der Landschaftsverband Rheinland. Dringend benötigte Geldmittel flossen der „Heimat“ dankenswerter Weise auch von einigen Firmen zu, deren Anzeigen in dem vorliegenden Band zu finden sind. Eine dankbare Erwähnung verdient ferner eine Reihe von Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde, die es übernehmen, die Jahrgangsbände zu den Beziehern zu tragen.
Wir hoffen, dass die neue _Heimat“ Ihnen Freude bereitet, dass Sie vieles darin finden, was Sie interessiert und bereichert, und dass Sie Freunden und Bekannten davon erzählen, damit der Kreis der Leser wächst und auch neue Mitglieder für den Verein für Heimatkunde gewonnen werden.
Christoph Dautermann, Reinhard Feinendegen, Burkhard Ostrowski
Die neuen Mitglieder der Schriftleitung stellen sich vor:
Als Herr Dr. Feinendegen vor zwei Jahren anlässlich der Jahreshauptversammlung der Freunde der Museen Burg Linn auf mich zukam und mich fragte, ob ich mir nicht vorstellen könnte, in der Redaktion der „Heimat“ mitzuarbeiten, war ich zugegebenermaßen zunächst überrascht, aber bei der liebenswürdigen und überzeugenden Argumentation auch schnell dafür gewonnen. Seit 2001 bin ich nun als „Zeithistoriker“ und Volkskundler am Museum Burg Linn beschäftigt, was liegt da näher, als sich auch in dieser Weise für die Dokumentation der Krefelder Stadtgeschichte zu engagieren? Die neue Aufgabe ist sicherlich eine Herausforderung, zumal „die Heimat“ ja durch die langjährige Arbeit von Herrn Dr. Feinendegen und Herrn Dr. Burghardt sowie ihrer Vorgänger schon längst zu einer auch überregional und in Fachkreisen anerkannten Zeitschrift geworden ist; es ist bestimmt aber auch eine spannende Aufgabe, auf die man sich freuen kann. Ich hoffe, „die Heimat“ auch in Zukunft so mit gestalten zu können, dass sie weiterhin ein viel beachtetes Organ bleibt, auf dessen Erscheinen Sie, liebe Leser, im November eines jeden Jahres warten.
Christoph Dautermann
76 Jahrgänge der „Heimat“ sind eine beeindruckende Sammlung heimatkundlichen Wissens, auch über die Grenzen der Stadt Krefeld hinaus. Als ich mich vor über zehn Jahren zum ersten Mal im Stadtarchiv bzw. in der NS-Dokumentationsstelle näher mit der lokalen Geschichte Krefelds auseinander zu setzen begann, hätte ich nicht gedacht, jemals an dieser Sammlung mitarbeiten zu dürfen. Um so größer ist das Gefühl der Verantwortung, Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser nun jedes Jahr in Zusammenarbeit mit den Redaktionskollegen wie gewohnt eine neue Ausgabe des Krefelder Jahrbuches zu präsentieren und somit die Tradition der „Heimat“ fortzusetzen, aber auch eventuell den einen oder anderen neuen Weg zu beschreiten. Dieser Aufgabe sehe ich mit Freude entgegen.
Burkhard Ostrowski