Zum Titelbild: Das Titelbild der diesjährigen Ausgabe zeigt den Südbahnhof in Krefeld. Im Jahre 1907 in einer vom Jugendstil beeinflussten wilhelminischen Bauweise errichtet, wurde das Gebäude in den letzten Jahren aufwändig saniert. Das dort vom Werkhaus e. V. betreute, neu eingerichtete Kulturzentrum nahm im September 2010 den Betrieb auf.
Foto: Stephanie Zimmermann, Stadt Krefeld

 

Die Heimat 81/2010

Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 81 November 2010

 

 

VORWORT

Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende zu, und wir dürfen Ihnen den 81. Band des Krefelder Jahrbuchs vorlegen. Wieder einmal führen die unterschiedlichen Beiträge vor Augen, wie viele interessante Facetten die Stadt Krefeld und ihr unmittelbares Umland zu bieten haben. Dies bezieht sich nicht allein auf die historischen Aspekte der Stadt, ebenso sind aktuelle Geschehnisse immer wieder Thema in der „Heimat“. Aber sind nicht auch die aktuellen Ereignisse „Geschichte“, sobald die Chronisten sie niedergeschrieben haben? Eine Auswahl hieraus bieten in altbewährter Weise die Rubriken „Von Oktober zu Oktober“ im vorderen sowie „Krefelder Daten und Ereignisse der letzten zwölf Monate“ im hinteren Buchteil.

Einen (historischen) Abschluss findet auch das Projekt „Krefeld. Die Geschichte der Stadt“: Im Juni des Jahres konnten die Herausgeber den fünften und vorläufig letzten Band dieses Unternehmens vorlegen; ein Unterfangen, das sich immerhin über insgesamt 30 Jahre hinzog und das selbst schon eine Geschichte für sich ist. Hierüber berichtet Reinhard Feinendegen zu Beginn unseres Jahrbuchs.

Es folgen zwei „Nachzügler“ zur Festschrift aus dem letzten Jahr, die den Begriff „Heimat“ als Kernthema hatte. Die beiden Beiträge von Sevket Zengin und Hans Dieter Peschken lagen 2009 bei Redaktionsschluss noch nicht vor, sie werden deshalb in dieser Ausgabe abgedruckt. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte bringt „die Heimat“ einen deutsch/türkischen Text. Dies ist für uns alle ein Novum und wirkt sich vielleicht zukunftsweisend aus. Möglicherweise erweitern wir dadurch auch den Kreis unserer Leserschaft. Denn eines machten die Beiträge des Vorjahres deutlich: Krefeld war und ist niemals nur die Heimat der „Alt-Eingesessenen“, die hier seit Generationen leben, gewesen. Krefelds Geschichte und Gegenwart sind eng verknüpft mit Immigranten und Zugezogenen. Dieses Bild zeichnet auch noch einmal der anschließende Beitrag von Olaf Richter „Zur Geschichte der Toleranz in Krefeld“ nach.

Wie die Vergangenheit immer wieder in die Gegenwart wirkt, das zeigen uns die Beiträge zu den Spuren des Stadtbaumeisters Johann Freyse, zur Alten Kirche vor 1840, zur Organisation der katholischen und der evangelischen Kirche in Krefeld von 1945 bis 1965 sowie zum 50-jährigen Jubiläum des Evangelischen Gemeindeverbandes. Georg Opdenberg richtet zum wiederholten Mal seinen Appell an die Leser, die sichtbaren Spuren der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs im Stadtbild so zu bewahren und zu kennzeichnen, dass sie als Mahnung für die nachkommenden Generationen auch nachhaltig Bestand haben.

Kunst, Literatur und Architektur, die in Krefeld einen hohen Stellenwert genießen, sind wie immer auch diesmal im Jahrbuch gut vertreten. Stellvertretend sei der Beitrag von Thomas Janzen genannt, der die Übersichtsschau der Krefelder Künstlerszene, die im letzten Jahr im Kaiser Wilhelm Museum stattgefunden hat, Revue passieren lässt.

Natürlich können und sollen an dieser Stelle nicht alle Beiträge besprochen werden. Wir hoffen, den Leserinnen und Lesern auch mit dieser Ausgabe wieder ein interessantes Heft zu bieten, das zum Lesen, Schmökern und Stöbern sowie zum Nachschlagen anregt.

Unser Dank gilt in besonderer Weise den zahlreichen Autorinnen und Autoren, deren Arbeit und Einsatz für das Zustandekommen des Jahrbuchs von unschätzbarem Wert sind sowie allen, die an Zustandekommen und Verteilung dieser „Heimat“ mitgewirkt haben.

Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski

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Inhaltsverzeichnis

Gedanken zum Begriff Heimat – Nachträge • Sevket Zengin 16 Die Heimat / Vatan • Hans Dieter Peschken 19 Heimat • • Architektur, Denkmal- und Stadtbildpflege • Elisabeth Kremers 24 Zum 200. Geburtstag von Heinrich Johann Freyse. Auf den Spuren des Stadtbaumeisters • Werner Mohn 32 Die Alte Kirche vor 1840 – Eine virtuelle Kirchenführung • Frank Brünsing 74 Wohnen im Industriedenkmal. Denkmalpreis der Stadt Krefeld 2009 • Ron Schlüter 76 Eigenheime mit Modellcharakter. Bungalow – Siedlung Sonnenaue besteht 50 Jahre • Jürgen Bechstein 77 Arbeitersiedlungen in Krefeld • • Geschichte • Reinhard Feinendegen 13 Krefelds neue Stadtgeschichte • Olaf Richter 21 Zur Geschichte der Toleranz in Krefeld • Joachim Lilla 43 Die Organisation der katholischen und evangelischen Kirche in Krefeld 1945 bis 1965 • Bettina Furchheim 52 50 Jahre Evangelischer Gemeindeverband Krefeld • Heinrich Joseph van Vlodrop 91 Heirat ohne Geburtsnachweis – das geht nicht • Georg Opdenberg 93 Aufbewahren für alle Zeiten. Gedanken und Erinnerungen angesichts der Spuren vom Krieg in unserer Stadt • Richard Hagemeyer 136 „Et Klöske“ Burg der „Schlaraffia Crefeldensis“ • Waltraud Fröchte 139 Das Abitur war für mich oberstes Gebot – Jugend im Nachkriegsdeutschland • Gabriele Grimm-Piecha 149 Mit Clara Wansleben auf Bilderreise. Ein Zeichenheft von 1871 erzählt Familiengeschichte(n) • Margret Grobe 160 Die Krefelder Nachkommen des Mönchengladbacher Mennoniten Peter Vitz • Franz Kohtes 167 Der Dörkeshof zu Gellep • Christoph Reichmann 177 Ausgrabungen an Haus Sollbrüggen • • Theater, Kunst, Musik und Literatur • Theodor Pelster 108 Niederrheinischer Literaturpreis 2009 für Markus Orths • Markus Orths 109 Wie is et • Frank Beck 110 ... und hier weniger zuhause. Über den Schriftsteller Heinar Kipphardt • Christina Schulte 113 20 Jahre Adolf-Luther-Stiftung Krefeld • Christian Krausch 117 „Hubertus Brouwer“ – Bildhauer, Maler und Zeichner • Hans Dieter Peschken 120 Mäzene, Künstler und ein Haus • Thomas Janzen 123 Kunst aus Krefeld heute. Nach 25 Jahren präsentierte das Kaiser Wilhelm Museum von • • Sommer bis Winter 2009 erstmals wieder eine Übersichtsschau der hiesigen Kunstszene • Ulrich W. Abts 129 „Bildnisse schöner Männerköpfe ...“ – Eine bisher unbekannte Tuschskizze des Krefelder Expressionisten Helmuth Macke • Heribert Houben 131 Die Krefelder Tonkünstler und Musiklehrer und ihre Vereinigungen (1908 bis 1933) • • Gewerbe und Technik • Christoph Dautermann 142 Krefelder Etikettenwebereien – Eine historische Bestandsaufnahme • • Natur und Landschaft • Oskar Burghardt 114 Dr. Hans Wilhelm Quitzow – ein Lebensbild • • Mundart • Theo Versteegen 20 Gedichte • Paula Coerper 100 Sprichwörter im Krefelder Platt • Manfred Coelen 106 Sägg, hüer ens ... • • Aus dem Heimatleben • Renate Wilkes-Valkyser 6 Von Oktober zu Oktober • Robert Claßen 185 Der Verein für Heimatkunde 2009 / 2010 • Elisabeth Kremers und Olaf Richter 189 Das Jahr 2010 im Krefelder Stadtarchiv • • Michael van Uem 211 Krefelder Daten und Ereignisse der letzten 12 Monate •