Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 81 November 2010
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende zu, und wir dürfen Ihnen den 81. Band des Krefelder Jahrbuchs vorlegen. Wieder einmal führen die unterschiedlichen Beiträge vor Augen, wie viele interessante Facetten die Stadt Krefeld und ihr unmittelbares Umland zu bieten haben. Dies bezieht sich nicht allein auf die historischen Aspekte der Stadt, ebenso sind aktuelle Geschehnisse immer wieder Thema in der „Heimat“. Aber sind nicht auch die aktuellen Ereignisse „Geschichte“, sobald die Chronisten sie niedergeschrieben haben? Eine Auswahl hieraus bieten in altbewährter Weise die Rubriken „Von Oktober zu Oktober“ im vorderen sowie „Krefelder Daten und Ereignisse der letzten zwölf Monate“ im hinteren Buchteil.
Einen (historischen) Abschluss findet auch das Projekt „Krefeld. Die Geschichte der Stadt“: Im Juni des Jahres konnten die Herausgeber den fünften und vorläufig letzten Band dieses Unternehmens vorlegen; ein Unterfangen, das sich immerhin über insgesamt 30 Jahre hinzog und das selbst schon eine Geschichte für sich ist. Hierüber berichtet Reinhard Feinendegen zu Beginn unseres Jahrbuchs.
Es folgen zwei „Nachzügler“ zur Festschrift aus dem letzten Jahr, die den Begriff „Heimat“ als Kernthema hatte. Die beiden Beiträge von Sevket Zengin und Hans Dieter Peschken lagen 2009 bei Redaktionsschluss noch nicht vor, sie werden deshalb in dieser Ausgabe abgedruckt. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte bringt „die Heimat“ einen deutsch/türkischen Text. Dies ist für uns alle ein Novum und wirkt sich vielleicht zukunftsweisend aus. Möglicherweise erweitern wir dadurch auch den Kreis unserer Leserschaft. Denn eines machten die Beiträge des Vorjahres deutlich: Krefeld war und ist niemals nur die Heimat der „Alt-Eingesessenen“, die hier seit Generationen leben, gewesen. Krefelds Geschichte und Gegenwart sind eng verknüpft mit Immigranten und Zugezogenen. Dieses Bild zeichnet auch noch einmal der anschließende Beitrag von Olaf Richter „Zur Geschichte der Toleranz in Krefeld“ nach.
Wie die Vergangenheit immer wieder in die Gegenwart wirkt, das zeigen uns die Beiträge zu den Spuren des Stadtbaumeisters Johann Freyse, zur Alten Kirche vor 1840, zur Organisation der katholischen und der evangelischen Kirche in Krefeld von 1945 bis 1965 sowie zum 50-jährigen Jubiläum des Evangelischen Gemeindeverbandes. Georg Opdenberg richtet zum wiederholten Mal seinen Appell an die Leser, die sichtbaren Spuren der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs im Stadtbild so zu bewahren und zu kennzeichnen, dass sie als Mahnung für die nachkommenden Generationen auch nachhaltig Bestand haben.
Kunst, Literatur und Architektur, die in Krefeld einen hohen Stellenwert genießen, sind wie immer auch diesmal im Jahrbuch gut vertreten. Stellvertretend sei der Beitrag von Thomas Janzen genannt, der die Übersichtsschau der Krefelder Künstlerszene, die im letzten Jahr im Kaiser Wilhelm Museum stattgefunden hat, Revue passieren lässt.
Natürlich können und sollen an dieser Stelle nicht alle Beiträge besprochen werden. Wir hoffen, den Leserinnen und Lesern auch mit dieser Ausgabe wieder ein interessantes Heft zu bieten, das zum Lesen, Schmökern und Stöbern sowie zum Nachschlagen anregt.
Unser Dank gilt in besonderer Weise den zahlreichen Autorinnen und Autoren, deren Arbeit und Einsatz für das Zustandekommen des Jahrbuchs von unschätzbarem Wert sind sowie allen, die an Zustandekommen und Verteilung dieser „Heimat“ mitgewirkt haben.
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski