Zum Titelbild: Anlass zu zahlreichen Feierlichkeiten im Krefelder Stadtteil Hüls war die erste urkundliche Nennung der Herren von Hüls im Jahre 1112, also vor 900 Jahren. „Seit 1112 begegnen Namensträger […] von Hüls, die ab 1116 als erzbischöfliche Ministerialen, seit 1225 als Ritter bezeugt sind.“ (Guido Rotthoff, in: Krefeld. Geschichte der Stadt. Bd. 1, S. 468) Wer heute die Venloer-Straße stadtauswärts nimmt, gewahrt die Hülser Silhouette mit St. Cyriakus (1865 – 1868, neugotisch), dem Wasserturm und der modernen Bebauung am Ortsrand. Unser Titelbild zeigt diesen symbolischen Brückenschlag vom Mittelalter in unsere Gegenwart.
Foto: Stephanie Zimmermann, Stadt Krefeld

 

Die Heimat 83/2012

Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 83 November 2012

VORWORT

 

Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Dies ist der erste Jahrgang der „Heimat“, den wir Redakteure Ihnen ohne die Begleitung von Dr. Reinhard Feinendegen vorlegen. Im Jahre 2005 fragte er, ob wir uns vorstellen könnten, in die Schriftleitung des Jahrbuches einzutreten und sie später ganz zu übernehmen. Wir fühlten uns geehrt, wussten aber auch um die Verantwortung, die mit einer solchen Aufgabe verbunden ist. Nachdem wir uns bereit erklärt hatten, traf man sich in der Folge regelmäßig zu Redaktionssitzungen in Dr. Feinendegens Haus, stets dabei umsorgt von Margot Feinendegen. Die arbeitsintensiven Sitzungen waren nicht allein von der Planung der nächsten „Heimat“ bestimmt. Viele andere Themen, die mit Krefelds Stadtgeschichte, aber auch mit aktuellen Geschehnissen zu tun hatten, sprach Dr. Feinendegen an und wurde auf diese Weise im Laufe der wenigen Jahre zu einem Mentor, der uns immer wieder ermunterte, den eingeschlagenen Pfad weiter zu verfolgen. Er zollte uns aber auch Dank für die geleistete Arbeit. Diesen Dank geben wir nur allzu gerne zurück. Wir werden bemüht sein, die „Heimat“ auf der von Dr. Feinendegen und seinen Mitstreitern geschaffenen soliden Grundlage weiter zu führen.

„Die Heimat“ ist die Jahresgabe für die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde. Sie soll darüber hinaus einen weiten Leserkreis ansprechen und, nicht zuletzt, als Botschafterin für Krefeld auftreten. „Die Heimat“ versteht sich als konservativ, wenn es darum geht, Gutes und Bewährtes beizubehalten, fortzuführen oder aus der Vergangenheit wieder aufscheinen zu lassen. Sie versteht sich als progressiv, wenn sie ohne Vorbehalte offen für Neues und Neuerungen – auch für Kritik – bleibt. In diesem Sinne hoffen wir, auch in Zukunft unsere Arbeit weiter leisten zu können. Wir vertrauen dabei wie immer auf Sie, die Leserschaft, mit Ihrer Kritik und Ihren Vorschlägen zu Verbesserungen und auf unsere Autorinnen und Autoren mit ihren Artikeln. Ihnen gilt auch diesmal wieder unser herzlicher Dank.

Verabschieden müssen wir uns von unserem langjährigen Vereinsmitglied Heinz Joseph Hütténes, der zahlreiche Beiträge für die „Heimat“ verfasst hat, so auch noch für diese Ausgabe. Er kann die Veröffentlichung nun nicht mehr erleben. Unser Dank begleitet ihn.

Vor 10 Jahren übernahm Dr. Heribert Houben die Rubrik Buchbesprechungen. Hierfür sind wir ihm sehr verpflichtet. In seinem bisweilen kritischen und markanten Besprechungsstil weist er zuverlässig auf die zahlreichen Veröffentlichungen hin, die für diejenigen, die sich mit der Geschichte Krefelds, aber auch darüber hinaus mit der rheinischen Geschichte in all ihren Facetten beschäftigen, relevant sind.

Es ist an dieser Stelle nicht mehr der Platz, auf all die interessanten und anregenden Beiträge in der vorliegenden Ausgabe der „Heimat“ einzugehen. Die Schwerpunkte des Jahrbuchs liegen diesmal auf der Geschichte Krefelds sowie den Berichten aus Theater, Kunst, Musik und Literatur, wobei es sich wieder einmal erweist, welche vielfältigen und spannenden Ereignisse und Begebenheiten sich im Krefeld des 19. und 20. Jahrhunderts zutrugen. Aber lesen Sie selbst…

Mit einem herzlichen Dank an unsere Autorinnen und Autoren, an die zuverlässigen und stets aufmerksamen Bearbeiterinnen beim Verlag und an unsere Verteilerinnen und Verteiler!

Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski

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Inhaltsverzeichnis

Erinnerungen an Dr. Reinhard Feinendegen • Gregor Kathstede 13 Dr. Reinhard Feinendegen, ein Nachruf • Robert Claßen 14 „Das hat man bisher noch nicht so gesehen ...“ • Eugen Gerritz 15 Dankbare Erinnerung. Zum Tode Dr. Reinhard Feinendegens • Heribert Houben 16 Dr. Reinhard Feinendegen und die Geschichtliche Landeskunde • Theodor Pelster 18 Reinhard Feinendegen • Udo Houben 19 Von weit her. Für Reinhard Feinendegen • Leo Peters 20 Reinhard Feinendegen – Forscher, Autor, Herausgeber • Therese Hanrath 21 Erinnerungen an Dr. Reinhard Feinendegen • Kurt Hausmann 166 Nachruf auf Dr. Reinhard Feinendegen op Krieewelsch platt • • Architektur, Denkmal- und Stadtbildpflege • Helmtrud Köhren-Jansen 62 Denkmalpflege und Nachkriegsarchitektur in Krefeld. Aktuelle Beispiele Hansgeorg Hauser • Elisabeth Kremers 70 Ein Museum erzählt aus seiner Geschichte. Bauspuren im Haus der Seidenkultur – Paramentenweberei Hubert Gotzes • Christoph Dautermann 74 Das Pfarrhaus der Evangelischen Pauluskirchengemeinde. 100 Jahre Drießendorfer Straße 88 • Christoph Dautermann, Gerhard Hanisch 77 Krefelder Denkmalpreis 2011 – Uerdinger Straße 311 • • Geschichte • Ranko Ziellenbach 22 Die Familie Ziellenbach in Krefeld und ihre Aktivitäten • Dirk Senger 36 Gute, Böse und Krefelder dank Friedrich, dem Großen. Der König von Preußen wurde vor 300 Jahren geboren • Karin Thönnissen 39 Das schöne Männerbein • Dirk Senger 60 Erstes Krefelder Museum in ehemaliger Schule am Westwall. Zahlreiche Besucher kamen zur Eröffnungsausstellung • Heinz-Joseph Hütténes (†) 80 Vorfluter und Gräben in Fischeln • Christoph Reichmann 85 Archäologische Untersuchungen am Nordostrand der Krefelder Platte • Olaf Richter 90 Der melancholische Spiegel. Erinnerungen an Maria Anna Theresia Adriana von Ritz (1679 – 1744) • Margret Grobe 97 Hendrich Simons. Spuren eines Hülser Mennoniten im 17. Jahrhundert • Hermann Ostendorf 117 Die Gründung der Hochschule Niederrhein • Hans Dieter Peschken 132 Seit 100 Jahren Pferderennen in Krefeld – eine Erfolgsgeschichte. Teil 2 • Egon Traxler 138 Ein Stolperstein erinnert auch an das Bombeninferno vor 70 Jahren im Juni 1943 • Christina Schulte 142 Jubiläum der Lebenshilfe: Vor 50 Jahren wurde der Verein in Krefeld gegründet. • • Ein kurzer Blick auf die Zeit von 1962 bis 2012 • Georg Opdenberg 144 Tief im Westen. 125 Jahre Großstadt und eine Familiengeschichte • Burkhard Ostrowski, Reinhard Schippkus 155 Zur Geschichte des Ersatzteildepots der Bundeswehr in Krefeld • • Theater, Kunst, Musik und Literatur • Heribert Houben 43 Oberstudiendirektor Dr. Wilhelm Poethen und die Literarische Gesellschaft in Krefeld • Britta Marzi 49 „Theaterfreunde aus allen Volkskreisen“. Volksbühne und Bühnenvolksbund in Krefeld • Theodor Pelster 58 Literaturpreis 2011 für Romanautor Sascha Reh • Ursula Broicher 103 Die unbekannt gebliebene Beziehung des Malers Christian Eduard Boettcher (1818 – 1889) zu Krefeld • Christian Krausch 111 „Die Katze grüßt die Maus“. Eine Annäherung an Johannes Cladders • Dirk Senger 115 Ausstellung „Krefelder Ansichten“ im Stadtarchiv. Unbekannte Perspektiven auf Gebäude und Industrie • • Gedichte • Harry Böhmann 79 Lied (Meiner Mutter) • Gerta Klecker 79 Abschied • Hans Heinz Molls 79 Herbstlicher Bruchgang • • Mundart • Heinz Webers 161 Dat Hert sengt: In memoriam Josef Brocker (1892 – 1977) • 162 Mundartpastor Herman Lunkebein verstorben. Ein Nachruf • Aus dem Heimatleben • Dirk Senger 6 Von Oktober zu Oktober • Robert Claßen 163 Der Verein für Heimatkunde 2011/2012 • Olaf Richter 167 Das Stadtarchiv 2011/2012 im Jahresrückblick • • Michael van Uem 190 Krefelder Daten und Ereignisse der letzten zwölf Monate •