Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 84 November 2013
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Mit der diesjährigen Ausgabe der „Heimat“ legt die Schriftleitung Ihnen wieder einen bunten Strauß von Beiträgen vor, die sich durch Vielfalt der Themen, Zuverlässigkeit der Darstellung und gute Lesbarkeit auszeichnen. Unser Dank gilt wie immer an erster Stelle den zahlreichen Autorinnen und Autoren, die uns in unseren Bemühungen erfolgreich unterstützt haben und ohne die das Zustandekommen der „Heimat“ undenkbar wäre.
Wir haben diesmal einen kleinen thematischen Schwerpunkt: Drei Aufsätze beschäftigen sich mit der Verbindung zwischen Krefeld und China in Geschichte und Gegenwart. Werner Goertz berichtet über eine Reise im Jahre 1897 in das damals wirklich sehr ferne und fremde Land, an der auch Krefelder Kaufleute teilnahmen; Eckhart Preen erzählt, wie er mit einer hiesigen Wirtschaftsdelegation unter Leitung des Oberbürgermeisters China im Herbst 2012 erlebt hat, und Klaus W. Bubeck resümiert seine Erfahrungen aus 45 Jahren Reisen in den fernen Osten im Dienste der Firma Thyssen-Krupp. Die drei ganz unterschiedlichen Beiträge geben in der Überschau einen interessanten Einblick in die persönlichen Erfahrungen von Asien-Reisenden über einen Zeitraum von mehr als einhundert Jahren, und sie zeigen beispielsweise, dass das Thema der Globalisierung gar nicht so neu sein kann.
Es finden sich wieder zahlreiche Beiträge zu historischen Themen: Margareta Siepen und Christoph Reichmann befassen sich mit archäologischen Funden aus dem Krefelder Stadtgebiet, Alexander Tapper behandelt die Moersische Straße in Hüls als Grundherrschaft. Ursula Broicher erinnert noch einmal an den Krefelder Aufklärer Engelbert vom Bruck. Ein Novum in der „Heimat“: Annette Paetz gen. Schieck, Uta-Christiane Bergemann und Isa Fleischmann-Heck präsentieren in unserem Jahrbuch quasi den Katalog ihrer Ausstellung „Kinderkleidung aus dem Nachlass der Marianne Rhodius“, die mit großem Erfolg im Deutschen Textilmuseum in Linn gezeigt wurde.
Immer wieder finden sich Stoffe, die dankenswerterweise so ausführlich behandelt werden, dass sich ihre Veröffentlichung in mehreren Teilen anbietet. So auch in diesem Jahrgang: Hermann Ostendorf führt seine Geschichte der Hochschule Niederrhein mit einem Beitrag über die ersten 20 Jahre der Fachhochschule Niederrhein fort; wir veröffentlichen den ersten Teil der Arbeit von Hertha Sagebiel über die evangelische und mennonitische Gemeinde in Krefeld in den Jahren von 1918 bis 1945, und Gottfried Elfes führt uns im ersten Teil seiner Erinnerungen in das Krefeld der Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Krefelder Nachkriegszeit ist auch das Thema des Beitrags von Olaf Richter und Dirk Senger. Sie stellen drei kürzlich (wieder-) entdeckte Filme vor, die den Krefelder Karneval im Jahre 1950 zeigen.
Beiträge über Kunst, Literatur, Stadtbild- und Denkmalpflege runden das Jahrbuch ab. Die ehemalige Leiterin des Museums Burg Linn, Renate Pirling, widmet sich der heute vergessenen Künstlerin Agnes Kaiser. Erfreulicherweise können wir auch mit Beiträgen aufwarten, die einen aktuellen Bezug haben. Volker Döhne präsentiert eine faszinierende Fotostrecke des Uerdinger Hafengeländes, das in dieser Form wohl bald nicht mehr zu sehen sein wird. Siegfried Gronert befasst sich mit der Geschichte der Horten-Fassade, die soeben ausgetauscht wurde, und Sylvia Martin erinnert an die Museumsleute Paul Wember und Alexander Dorner.
Auch die Natur kommt wieder einmal zu ihrem Recht. Ulrich W. Abts stellt uns die Haarfeine Glanzleuchteralge vor und berichtet über ihr Vorkommen auf Krefelder Stadtgebiet.
Darüber hinaus finden sich die bewährten Rubriken unseres Jahrbuches: Dirk Senger eröffnet den Band mit dem Jahresrückblick „Von Oktober zu Oktober“, Robert Claßen berichtet über die Aktivitäten des Vereins für Heimatkunde im Zeitraum 2012/2013 und Olaf Richter über das Stadtarchiv im Jahresrückblick 2012/2013. Michael van Uem stellte die Krefelder Daten und Ereignisse der letzten zwölf Monate zusammen und Dirk Senger die Personalien und Jubiläen des vergangenen Jahres. Den Überblick über neu erschienene Bücher und Zeitschriften betreute wie stets zuverlässig Dr. Heribert Houben.
Zuletzt bleibt die schmerzliche Aufgabe, den Tod des ehemaligen Stadtarchivars Dr. Guido Rotthoff zu vermelden. Dr. Rotthoff war nicht nur langjähriges Mitglied im Vorstand des Vereins für Heimatkunde. Wohl die meisten seiner wissenschaftlichen Aufsätze sind in der „Heimat“ erschienen. Von 1959 bis 1965 war er auch Schriftleiter des Jahrbuches. Zu seinem 80. Geburtstag wurde ihm im Jahr 2002 der 73. Jahrgang der „Heimat“ gewidmet. Sicherlich bietet ein Vorwort nicht den geeigneten Raum für eine ausführliche Würdigung. Diese soll in der nächsten Ausgabe erfolgen.
Die beiden Schriftleiter hoffen, dass der Jahrgang 84 viele zufriedene Bezieher, Käufer und – vor allem – Leser findet. Wir danken herzlich allen, die mitgeholfen haben, dass die neue Ausgabe in gewohnter Weise erscheinen konnte: den Autoren für ihre Beiträge, der Stadt Krefeld und dem Landschaftsverband Rheinland für ihre Zuschüsse und allen, die im Verlag van Acken an der Herstellung beteiligt waren.
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski