Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 87 November 2016
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Die Wiedereröffnung des Kaiser Wilhelm Museums gehörte sicherlich zu den Höhepunkten des Jahres 2016 in Krefeld. Die Planung zur Sanierung des Hauses beinhaltete unter anderem die Freilegung der seit vielen Jahren der Öffentlichkeit verborgen gebliebenen Thorn- Prikker-Fresken. Einen Ausschnitt aus dem Thorn-Prikker-Saal gibt das diesjährige Titelbild wider, das uns in dankenswerter Weise Volker Döhne von den Krefelder Kunstmuseen zur Verfügung gestellt hat. Unser herzlicher Dank geht aber auch wie in jedem Jahr an die vielen Autorinnen und Autoren, ohne die unser Jahrbuch nicht existieren würde. Der diesjährigen Ausgabe liegt diesmal nicht eine Foto-CD, sondern ein Poster bei, das uns vom Geologischen Dienst NRW zur Verfügung gestellt wurde. Die Grundlage für das geomorphologische Poster ist ein hochauflösendes Geländemodell Krefelds, das im Rahmen einer Praktikumsarbeit beim Geologischen Dienst entstanden ist. Auf die dahinter stehende wissenschaftliche Fragestellung gehen Stefan Kronsbein und Georg Schollmayer in ihrem Beitrag ein.
Apropos Wissenschaft: Das Krefelder Jahrbuch „die heimat“ hatte nie den Anspruch, eine wissenschaftliche Fachzeitschrift zu sein, sondern war stets für eine breitere Leserschicht gedacht. Nichtsdestoweniger ist „die heimat“ bis heute „zitierfähig“, d. h. auch in Fachkreisen durchaus anerkannt. Viele Wissenschaftler unterschiedlichster Couleur und Herkunft haben auch in den letzten Jahren hier ihre Fachbeiträge publiziert. Dass ein Jahrbuch wie „die heimat“ nicht durchweg Beiträge auf hohem wissenschaftlichem Niveau bringen kann, dürfte keine Frage sein. Dennoch verzeichnen wir in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang an historisch fundierten, besonders auch die Krefelder Stadtgeschichte betreffenden Beiträgen. Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein. Vielleicht ist das Interesse an Stadtgeschichte allgemein rückläufig, vielleicht gibt es zunehmend weniger Leute, die sich intensiv mit Stadtgeschichtsforschung beschäftigen. Vielleicht ist man der Meinung, dass seit Erscheinen der fünfbändigen Krefelder Stadtgeschichte in Buchform nun alle Themen „abgearbeitet“ sind. Dass dem bei weitem nicht so ist, dürfte jedem klar werden, der sich über längere Zeit mit Krefelder und niederrheinischen Themen befasst hat. Eine Ursache ist sicher auch bei den vor Jahren geänderten Studienordnungen an den Universitäten zu suchen. Es fällt jedenfalls deutlich auf, dass seit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen immer seltener Studenten oder Examenskandidaten, egal aus welcher Fachrichtung, zu stadtgeschichtlichen oder überhaupt historischen Themen forschen, geschweige denn ihre Forschungsergebnisse in Publikationen und Fachbeiträgen vorzulegen in der Lage sind. Hier muss sich nicht nur der Verein für Heimatkunde fragen, wie in Zukunft die stadtgeschichtliche Forschung aufgestellt werden kann.
Zuletzt noch ein Wort in eigener Sache: Mit Erscheinen dieses Jahrbuchs stellen wir unsere Tätigkeit als Schriftleiter „der heimat“ ein. Wir sind der Meinung, dass man nach über zehnjähriger Arbeit die Redaktion durchaus auch einmal in andere Hände übergeben kann, vielleicht an Jüngere, die mit neuen Ideen und Engagement in der Lage sind, „die heimat“ nicht nur in altbewährter Weise weiterzuführen, sondern auch neue Perspektiven zu entwickeln und vielleicht in neue Bahnen zu lenken. Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich allen Autorinnen und Autoren sowie allen anderen Personen, die uns über die Jahre begleitet haben und die wir über die Jahre begleiten durften, insbesondere Dr. Heribert Houben, Renate Wilkes-Valkyser und Dirk Senger, die seit vielen Jahren wesentlich dazu beigetragen haben, dass „die Heimat“ „abgerundet“ wurde und „sich sehen lassen konnte“, ganz ausdrücklich aber auch Franz-Jakob Helmings, Susanne Karg und Svenja Claßen von der Druckerei und dem Verlag van Acken, mit denen die Zusammenarbeit stets in sehr angenehmer und produktiver Weise verlaufen ist.
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski