ZUM TITELBILD
Das Stadtwappen – hier als Entwurf des Grafik- und Fotodesigners Theo Windgens aus den 1970er Jahren – ist zweigeteilt. Es zeigt als Wahrzeichen für Krefeld auf der linken Seite den Märtyrer St. Dionysius im offiziellen Bischofsornat mit Krummstab, sein abgeschlagenes Haupt in der linken Hand, zu Füßen ein Schild sowie rechts die beiden Schlüssel des heiligen Petrus, dem Schutzheiligen der ältesten Uerdinger Kirche, flankiert von zwei Schilden. Der offizielle Vertrag, der Krefeld und Uerdingen vereinigte, wurde am 12. Dezember 1928 unterzeichnet. Ein 1931 durch Otto Hupp erstellter Wappenentwurf zeigt die Wahrzeichen in einer anderen Anordnung: Die Büste von St. Dionysius sieht man oben, die beiden Schlüssel sind darunter angeordnet. Das aktuelle Wappen des Heraldikers Wolfgang Pagenstecher stammt aus dem Jahre 1950.
Das Martyrium des heiligen Dionysius – im 3. Jahrhundert Missionar in Gallien, sodann erster Bischof von Paris – hat laut Legende auf dem Montmartre (= Berg der Märtyrer) seinen Anfang genommen. Sein Reliquienschrein befindet sich in der Kathedrale St. Denys (hl. Dionysius), wo später auch die französischen Könige zur letzten Ruhe gebettet wurden. Der Nationalheilige und Nothelfer soll bei Kopfschmerzen, aber auch bei Streitigkeiten, psychischen Erkrankungen, Hundebissen und Tollwut Beistand leisten.
Die Heimat 94/2023
Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Dr. Julia Obladen-Kauder
Jahrgang 94 November 2023
VORWORT
Liebe Leserinnen und Leser der Heimat,
in diesem Jahr weist „Die HEIMAT“ vorneweg einen Extrateil zum 650jährigen Geburtstag der Stadt Krefeld auf und ist dementsprechend umfangreich. Neben den zahlreichen, wieder einmal sehr informativen und interessanten Beiträgen in den üblichen Rubriken gibt es tolle Artikel rund um die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt. Ich habe bei ihrer Akquise beziehungsweise Aufnahme von Kontakten zu möglichen Autorinnen und Autoren und vielen Dingen mehr eine große Unterstützung durch zahlreiche Menschen erfahren, bei denen ich mich herzlich bedanke. Allen voran seien hier die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachbereich Rat und Ehrenamt, der Abteilung Presse und Kommunikation und im Oberbürgermeisterbüro genannt.
Es ist mir persönlich ein Anliegen, auch an dieser Stelle ein vernehmliches Lob auszusprechen: Vielen haupt- und ehrenamtlich tätigen Menschen haben wir zu verdanken, dass wir anlässlich des Stadtjubiläums einen bunten Strauß an stimmungsvollen, interessanten und informativen Veranstaltungen erleben und uns an netten Andenken erfreuen durften. Egal, ob jung oder alt, hier geboren oder zugezogen, in Krefeld zuhause oder zu Besuch – für jeden Geschmack war etwas dabei. Es war bunt, es war lebhaft, es war schön!
Wie geht es nun aber in unserer Heimatstadt weiter? Wir alle wissen, es gibt viel zu tun: Entscheidungen sind zu treffen über Abriss oder Erhalt beziehungsweise Bestandspflege bekannter öffentlicher Gebäude. Es müssen Ideen entwickelt werden zu Nutzungsmöglichkeiten leerstehender Häuser und Geschäftsräumlichkeiten. Ein weiteres Thema ist die Umsetzung von Maßnahmen zum nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz. Es ist über die Förderung von Attraktivität und Belebung der Innenstadt und einzelner Stadtviertel nachzudenken, inklusive angepasster Verkehrskonzepte und unter Berücksichtigung von Lebensnotwendigkeiten für Anwohnerinnen und Anwohner, ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie Menschen mit Behinderung. Und so weiter, die „to do“-Liste ist lang.
„Handeln statt Reden“ oder „Machen statt Maulen“: Zwei bekannte, geflügelte Worte mögen an dieser Stelle darauf verweisen: Auch die Bürgerinnen und Bürger können und sollen – nein müssen sich in stärkerem Maße berufen fühlen, Ideen und Vorschläge einzubringen; und das nicht nur, wenn es um ihre ureigenen Interessen, sondern auch, wenn es um das Gemeinwohl geht. Wie erst kürzlich in der Lokalpresse nachzulesen war, engagieren sich durchschnittlich rund 30 Prozent aller Krefelder und Krefelderinnen ehrenamtlich. Dies ist ein großes Potential, um hier so Einiges anzustoßen beziehungsweise weiter zu bewegen, das sich sicher noch steigern lässt.
Ein herzlicher Dank gilt von meiner Seite wieder einmal den zahlreichen Autorinnen und Autoren, deren vorbildlicher Disziplin es geschuldet ist, dass auch in diesem Jahr „Die HEIMAT“ erneut in gewohnter Qualität rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Wir haben viele persönliche Treffen gehabt, Telefonate geführt und gegenseitige Mails ausgetauscht. Die Zusammenarbeit war mir ein großes Vergnügen! Am reibungslosen Ablauf beteiligt, waren auch wieder Franz-Jakob Helmings, Susanne Karg und Stefanie Schmitz von der Firma van Acken Druckerei & Verlag GmbH. Schließlich: Ohne die große finanzielle Unterstützung unserer Mitglieder sowie auch der Stadt Krefeld und dem Landschaftsverband Rheinland wäre es nicht möglich, „Die HEIMAT“ in den momentanen Zeiten rapide steigender Kosten herauszugeben. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön!
Julia Obladen-Kauder