Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege
Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld
Schriftleitung: Christoph Dautermann, Reinhard Feinendegen, Burkhard Ostrowski
Jahrgang 77 November 2006
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Auch in diesem Jahr erinnert unser Titelbild daran, dass die Stadt Krefeld sich aus vielerlei Ortsteilen zusammensetzt, die alle ihre ganz eigenen Charakter haben. Das abgebildete Foto der Hülser Burg macht darauf aufmerksam, dass dieses Gebäude durch die mühevolle Arbeit des Heimatvereins Hüls wieder in einen akzeptablen Zustand versetzt wurde. Hierfür erhielt der Verein im Jahre 2005 den Krefelder Denkmalpreis.
Die Schriftleitung hofft natürlich auch in diesem Jahr, dass bei der bunten Fülle von Beiträgen aus den verschiedensten Gebieten der Heimatkunde für jeden etwas dabei ist. Ein Thema, das mit Sicherheit viele interessiert, ist der Krefelder Zoo. In seinem umfangreichen und üppig bebilderten Beitrag erinnert der ehemalige Direktor Walter Encke an sein Wirken in unserer Stadt, wobei er 37 Jahre Revue passieren lässt, in denen der Zoo sein heutiges Gesicht erhalten hat.
Kunst und künstlerische Betätigung bilden einen weiteren Schwerpunkt dieser Ausgabe. Georg Opdenberg erinnert in seinem Artikel „in memoriam“ an zwei Krefelder Künstlergruppen, die im Nachkriegs-Krefeld aktiv waren. Des weiteren würdigen zwei Beiträge die Textilkünstlerinnen Annette Pöllmann und Hildegard von Portatius. Eine Besonderheit ist die Arbeit über die Ausstellung „Staub“ von Renate Georgi, die im Jahre 2005 im Stadtarchiv präsentiert wurde. Die äußere Gestaltung des Beitrages wurde von der Künstlerin besorgt.
Ein umfangreicher Artikel von Brigitte Hofmann-Mildebrath erinnert an einen bislang eher vernachlässigten Teil der NS-Geschichte, die Sterilisation von ehemaligen Hilfsschülerinnen und -schülern in Krefeld. Ein weiterer Beitrag aus dem historischen Bereich sind die Erinnerungen des französischen ehemaligen Zwangsarbeiters Jacques Lemonnier an seine Zeit in Krefeld. Elisabeth Kremers widmet sich dem Einzug der Husaren in Krefeld vor 100 Jahren und nicht zuletzt sei auf einen Aufsatz von Karl-Wilhelm Gellissen verwiesen, der noch einmal an die Debatten um den berühmten „Krefelder Appell“ erinnert.
Auf dem Gebiet „Handwerk und Technik“ behandeln Christoph Dautermann und Larissa Konze die Geschichte der Krefelder Bierbrauereien, während der Beitrag von Carl-Ludwig Riedel die „Milchwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt“ zum Thema hat. Auch der Sport kommt nicht zu kurz. Walther Lenders eröffnet eine Reihe über 70 Jahre Eissport in Krefeld mit dem Thema Eishockey.
Wir hoffen, dass der neue Band der „Heimat“ wieder viel Anklang findet und bedanken uns bei den Autorinnen und Autoren, aber auch bei denjenigen, die bei der Herstellung und Verteilung des Jahrbuches mithelfen. Ein weiterer Dank gilt außerdem allen Spendern und Förderern, die das Erscheinen der „Heimat“ überhaupt erst ermöglichen.
Hingewiesen sei noch auf das kürzlich erschienene Register der Jahrgänge 71 bis 75, das in bewährter Weise von Frau Edith Heinzelmann erarbeitet wurde. Hierfür, sowie für ihre gesamte bislang geleistete Arbeit, gilt ihr unser herzlicher Dank. Außerdem möchten wir noch hervorheben, dass Renate Wilkes-Valkyser nunmehr zum dreißigsten Mal den Reigen der Beiträge mit ihrer Rubrik „Von Oktober zu Oktober“ eröffnet. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön.
Christoph Dautermann
Reinhard Feinendegen
Burkhard Ostrowski
Ergänzung
Es ist noch von einer besonderen Leistung zu berichten. Wenn der Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde, Herr Dr. Reinhard Feinendegen, hier in der ihn kennzeichnenden Bescheidenheit nicht selbst darauf hinweist, dass er sein Amt nun seit 30 Jahren mit höchstem Engagement, einer ganz besonderen kontinuierlichen Selbstdisziplin sowie tiefer Zuneigung zu allen an der „Heimat“ Beteiligten ausübt, dann müssen andere daran erinnern.
Reinhard Feinendegen lobt und mahnt auf eine eigene Art. Ihn zu überbieten, ist hier nicht der Ort, ihn zu zitieren und über andere sprechen zu lassen, jedoch von großem Reiz, zumal das, was er hier über andere äußert, auch auf ihn selber zutrifft: „Mit Bewunderung und Hochachtung steht man vor der ungeheuren Arbeitsleistung, die hier vollbracht wurde…“ „Als ‚historisches Gewissen‘ der Stadt Krefeld wurde er unzählige Male beratend und helfend für die verschiedensten Stellen tätig.“ „Dem Autor ist zu wünschen, daß seine Worte aufgenommen und verstanden werden, obwohl – oder vielleicht gerade weil – sie nicht laut und dröhnend daher kommen, sondern verhalten und leise.“ „Daß die Zeitschrift ein so hohes Niveau erreichen konnte … ist nicht zuletzt sein Verdienst.“
Wenn „der Chef“ einen Aufsatz (oder den Menschen dahinter) nachdrücklich hervorheben möchte, nutzt er seit Jahrzehnten den Begriff „wärmstens“ oder „wärmstens zu empfehlen“. Und die Autorinnen und Autoren empfinden das als warmherzig und geben es gern zurück:
„Ihm gelten die besten Wünsche für sein persönliches Wohlergehen und für viele Jahre weiteren Schaffens – mit Muße und mit Freude.“
Robert Claßen
Christoph Dautermann
Burkhard Ostrowski